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Montenegro wählt sein Parlament

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Berichte Montenegro

In Montenegro wird heute das Parlament gewählt. Um die 81 Mandate werben 11 Parteien und Wahlbündnisse. Wahlberechtigt sind 540.000 Bürger. Den Wahlkampf prägten die Corona-Krise und der Konflikt zwischen dem Staat und der serbisch-orthodoxen Kirche. Aus der Hauptstadt Podgorica berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

In Montenegro regieren seit 25 Jahren Milo Djukanovic und seine Partei DPS. Derzeit ist Djukanovic Staatspräsident; seine Botschaft lautete, dass Montenegro in Zeiten der Corona-Krise politische Stabilität brauche. Umfragen sagen ein offenes Rennen zwischen der DPS und einem Bündnis proserbischer Parteien voraus. Sie kritisierten Korruption und Parteibuchwirtschaft und bezweifeln, dass heute faire Wahlen stattfinden werden. Differenzierter sieht das der langjährige Wahlbeobachter Zlatko Vujovic:

Vujovic 12'46 - Freie Wahlen - 14'57

„Alle politischen Parteien haben direkten Zugang zu den Wählerlisten; das gilt auch für uns Wahlbeobachter, die auch andere Register zum Vergleich einsehen können. Das große Problem sind jene Bürger, die in den Listen eingetragen sind, aber real nicht in Montenegro leben.“

Diese sogenannten Phantome könnte eine Quelle der Manipulation sein. Zu den Unwägbarkeiten zählen 60.000 Jungwähler und die Frage, wie viele Wähler aus der Diaspora gekommen sind, um ihre Stimme abzugeben. Das Zünglein an der Waage könnten einige Kleinparteien bilden. Für den Einzug ins Parlament gilt eine Drei-Prozenthürde. Je höher die Wahlbeteiligung, desto schwieriger wird es für Kleinparteien. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.

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