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Tiroler Soldaten führen Manöver im Gebirgskampf

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Tirol Heute
Berichte Montenegro
Unter Führung des Jägerbataillons 24 aus Lienz haben Soldaten aus Montenegro, Mazedonien und Tiroler Gebirgsjäger eine Woche den Hochgebirgskampf im Norden von Montenegro geübt. Im Einsatz waren etwa 100 Soldaten, darunter 30 aus Tirol. Das Manöver ist Teil der militärischen Zusammenarbeit, die zwischen Österreich und Montenegro seit Jahren besteht. Die Streitkräfte des Balkan-Landes wurden erst mit der Unabhängigkeit Montenegros im Jahre 2006 aufgestellt und umfassen nur etwa 2.000 Soldaten. Gebirgsjäger aus Tirol haben Montenegro wiederholt beim Aufbau einer eigenen hochgebirgstauglichen Truppe unterstützt:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Montenegro

Insert1: Oberst Bernd Rott, Kommandant Jägerbataillon 24

Insert2: Oberstarzt Gudrun Walter

Insert3: Oberst Bernd Rott, Kommandant Jägerbataillon 24

Gesamtlänge: 2’17

Zentraler Schauplatz der Übung war diese Felswand im Raum Kolasin im Herzen Montenegros. Aufgabe der gemischten Gebirgskompanie war es, die feindlichen Kräfte zu spalten, wichtiges Gelände zu nehmen, um den Weg für nachrückende Angriffsteile freizumachen. Ziel der Übung war es auch, die Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften der drei Staaten im Hinblick auf mögliche Friedenseinsätze zu verbessern:

"Mazedonien hat Ranger geschickt; also Spezialkräfte, die vor allem in der Aufklärung und in der technischen Aufklärung ihre Fähigkeiten einbringen. Montenegro ringt die Masse und die ortskundigen Soldaten als Kompanierückgrat, und Österreich bringt in den verschiedenen Bereichen die Spezialisten der 24iger ein."

So lag nicht nur die Übungsleitung in Tiroler Hand; das Jägerbataillon 24 stellte auch die Schützen des Überschweren Maschinengewehrs, eine wichtige Waffe im Hochgebirgskampf, um feindliche Scharfschützen bekämpfen zu können. Von Österreich geplant und geführt wurde auch die Bergrettung unter militärischen Einsatzbedingungen:

"Wenn ich hernehme Österreich, dann kann ich mich auf eine zivile Rettung abstützen; das habe ich hier nicht; das heißt, ich muss alles selbst organisieren und der Abtransport kann sich sehr schwierig gestalten, weil die Wege sehr weit sind und sehr schwer begehbar. Das heißt, wir begeben uns ungefähr etwas mehr als 50 Jahre in der Bergrettung zurück, dann sind wir ungefähr hier gelandet."

Geübt wurde bei Temperaturen von teilweise mehr als 30 Grad Celsius; ausgezeichnete körperliche Fitness ist somit eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz:

„Man muss sich vorstellen: vier Magazine, sind zwei Kilogramm, dazu brauche ich bei diesem Wetter und bei einer Annäherung von mehr als drei Kilometern ungefähr fünf Liter Wasser; da sind wir schon auf acht Kilogramm: dann kommen Helm und Waffe dazu, dann sind wir auf 12,5 Kilogramm; und dann kommen dazu Kampfmittel, und alles was man zum Klettern braucht.“

Der Balkan zählt zu den Schwerpunkten des österreichischen Bundesheeres; Soldaten sind in Friedensmissionen im Kosovo und in Bosnien und Herzegowina im Einsatz.
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