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Im kleinen Balkan-Land finden heute vorgezogenen Parlamentswahlen statt. Um die 515.000 Stimmberechtigten und die 81 Parlamentssitze werben 13 Listen. Umfragen sagen der Regierung unter Milo Djukanovic einen weiteren Sieg voraus. Aus Podgorica berichtet Christian Wehrschütz:

Die Regierung hat die Parlamentswahlen mit der Begründung vorgezogen, dass die nun konkret einsetzenden Beitrittsverhandlungen mit der EU stabile Mehrheitsverhältnisse erfordern. Tatsächlicher Grund dürfte sein, dass die Tourismussaison ganz gut war, und daher die wachsende soziale Krise und die ungleiche Entwicklung zwischen Küste und Hinterland nicht so stark spürbar sind. Der größte Vorteil der Regierung unter Milo Djukanovic ist aber der Umstand, dass die Opposition weiter gespalten ist. Nach Umfragen können die drei relevanten Gruppen der Opposition mit etwas mehr als 40 Prozent der Stimmen rechnen, während der Koalition um Djukanovic 47 Prozent vorausgesagt werden. Sollte das nicht zur absoluten Mandatsmehrheit im Parlament reichen, kann Djukanovic auf Kleinparteien nationaler Minderheiten zählen, für die die Dreiprozent-Sperrklausel nicht gilt. Entscheidend für die Frage der absoluten Mehrheit wird die Wahlbeteiligung sein. Liegt sie deutlich über 60 Prozent sinken Djukanovics Chancen auf eine neuerliche absolute Mehrheit. Doch noch ist es nicht soweit. Die Wahllokale schließen in Montenegro um 20 Uhr. Ergebnisse sind für den späten Abend zu erwarten.

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