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Kärntner Gebirgsjäger im Einsatz im Norden Montenegros

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Berichte Montenegro
Ein Unteroffizier des Bundesheeres aus Villach ist derzeit mit drei Kameraden im Auslandseinsatz in Montenegro. Ihre Aufgabe ist es, dem jungen montenegrinischen Staat beim Aufbau einer eigenen Gebirgsjägereinheit zu helfen. Montenegro löste sich nach einer Volksabstimmung im Sommer 2006 auf friedliche Weise aus dem Staatenbund mit Serbien. Seit 2007 arbeiten die Streitkräfte Österreichs und Montenegros zusammen. Ziel Montenegros ist es, so rasch wie möglich der NATO beizutreten. Das Land zählt 700.000 Einwohner und ist etwas größer als die Bundesländer Kärnten und Burgendland zusammen. Aus Montenegro berichtet Christian Wehrschütz

Die Gebirgsjäger des Bundesheeres genießen einen ausgezeichneten Ruf und sind daher international als Ausbildner immer wieder gefragt. Im Norden Montenegros in der Gemeinde Pljevlja hatten vier Gebirgsjäger die Aufgabe einen Klettergarten einzurichten. Er soll es Montenegro ermöglichen, seine 250 Soldaten zählende Gebirgstruppe selbst weiter auszubilden. Ausgewählt haben die Österreicher eine 45 Meter hohe Wand, in der Routen mit allen möglichen Schwierigkeitsgraden - vom gesicherten Steig bis zur Klettertour der Stufe Sechs – angelegt wurden. Genutzt haben die vier Bundesheersoldaten ihren Aufenthalt auch, um mit ihren montenegrinischen Kameraden weiter zu üben. Hochalpinismus und Gebirgskampf waren bis vor wenigen Jahren in Montenegro praktisch nicht vorhanden. Das wurde auch beim Aufbau des Klettergartens berücksichtigt, erläutert Offizierstellvertreter Stefan Oberrainer

„Das Gelände bietet hier perfekte Bedingungen für das Gehen am Klettersteig, andererseits auch für die ersten Schritte, für den ersten Kontakt mit Fels, Seilen und Haken, alles was dazu gehört, bis hin ins schwierige Gelände, wo man sich dann als Einzelkämpfer darstellen kann, um diese Routen zu erklimmen.“

Genutzt werden kann der Klettergarten auch zum Üben von Bergrettungstechniken und zur Gebirgskampfausbildung unter einsatzähnlichen Bedingungen. Dazu sagt Stefan Oberrainer:

„Wenn die Trittsicherheit und die Griffsicherheit in diesem Gelände vorhanden sind, und die Soldaten gut steigen, dann ist es möglich mit Gepäck und mit Waffe unter gegenseitiger Sicherung diese Anlage zu betreten.“

Der gebürtige Villacher Stefan Oberrainer ist seit 1995 im Gebirgskampfzentrum in Saalfelden. Ebenfalls in Saalfelden haben in den vergangenen zwei Jahren bereits 12 Soldaten aus Montenegro militärische Kurse absolviert, um Grundkenntnisse im Gebirgskampf, vom Schifahren bis zum Klettern – zu erwerben.

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