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Weitere vier Jahre für Milo

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Berichte Montenegro
Bei der Parlamentswahl in Montenegro hat Ministerpräsident Milo Djukanovic eine klare absolute Mehrheit errungen. Djukanovic gewann 51 Prozent der Stimmen aber 60 Prozent der Mandate. Die größte Oppositionspartei erreichte dagegen nur 16 Prozent der Stimmen. Wahlberechtigt waren in Montenegro 500.000 Bürger; die Wahlbeteiligung lag bei 65 Prozent. Aus Montenegro Christian Wehrschütz

Die Koalition von Ministerpräsident Milo Djukanovic kann mit 47 bis 49 Mandaten im Parlament in Podgorica rechnen, das 81 Sitze zählt. Ganz genau steht die Mandatszahl noch nicht fest, weil eine Kleinpartei die Drei-Prozent-Hürde noch überspringen könnte, die für den Einzug ins Parlament besteht. Fest steht, dass Djukanovic mindestens sechs Sitze dazu gewann. Seinen neuerlichen Sieg verdank er der mit 65 Prozent geringen Wahlbeteiligung und der Zersplitterung der Opposition; hinzu kommt, dass Djukanovic den Löwenanteil der Stimmen der albanischen und der bosnjakischen Minderheit für sich gewinnen konnte. Damit kann Milo Djukanovic seinen einsamen Europa-Rekord als Spitzenpolitiker fortsetzen, denn er ist bereits seit 20Jahren in Montenegro an der Macht. Seine große Herausforderung werden die Wirtschaftskrise und die weitere zügige EU-Annäherung sein. Während bei der Regierung alles beim Alten blieb, veränderten sich die Stärkeverhältnisse in der Opposition. Sie wird nun wieder von der SNP angeführt; diese traditionelle Partei konnte sich unter neuer Führung als gemäßigt proserbische Oppositionspartei konsolidieren, die ebenso wie die Regierung für den EU-Beitritt ist. Klarer Wahlverlierer ist das Bündnis für den Wandel; es kam nur mehr auf fünf Sitze und büßte mehr als die Hälfte seiner Mandate ein; das Bündnis zahlte den Preis für seine Zerstrittenheit, weil es dadurch viele bürgerlich orientierte und junge Wähler vor den Kopf stieß. Verluste erlitt auch eine serbische Partei; die Albaner erzielten dagegen drei Mandate und blieben praktisch gleich. .

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