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Montenegro wählt

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Berichte Montenegro


In Montenegro wird heute das Parlament neu gewählt. 500.000 Bürger sind wahlberechtigt, zu vergeben sind 81 Mandate. Haushoher Favorit ist der Langzeitregierungschef Milo Djukanovic. Er ist in Montenegro seit praktisch 20 Jahren an der Macht und hat sein Land im Jahre 2006 nach einem Referendum in die Unabhängigkeit von Serbien geführt. Aus Montenegro berichtet Christian Wehrschütz:

Zur Wahl stellen sich heute 970 Kandidaten aus sieben Bündnissen und neun Parteien. Eine realistische Chance auf die Überwindung der Drei-Prozent-Hürde und damit auf den Einzug ins Parlament in Podgorica haben aber nur etwa sieben Wahlbündnisse. Nach Umfragen kann Ministerpräsident Milo Djukanovic mit seiner Vier-Parteien-Allianz „Für ein europäisches Montenegro“ sogar mit mehr als 50 Prozent der Stimmen rechnen. Ob sich die absolute Mehrheit ausgeht, wird von der Wahlbeteiligung abhängen. Weit abgeschlagen dahinter liegen zwei pro-serbische Parteien und eine einigermaßen bürgerliche Oppositionspartei; den Dreien werden zwischen 6 und 16 Prozent vorausgesagt. Die Opposition beschuldigte Milo Djukanovic im Wahlkampf unisono der Korruption und der Verbindung mit der organisierten Kriminalität; doch eine glaubwürdige Alternative konnte die Opposition wieder nicht bieten, weil sie derart zerstritten ist. Djukanovic präsentierte sich denn auch als Hort der Stabilität in Zeiten der Krise und als Garant für die europäische Zukunft. Montenegro hofft, bis zum Sommer den Status eine EU-Beitrittskandidaten von Brüssel zuerkannt zu erhalten. Überwacht werden die heutigen Wahlen von mehr als 200 internationalen Beobachtern. Die Wahllokale schließen um 21 Uhr, Ergebnisse werden bis Mitternacht vorliegen.

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