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Montenegro wählt Präsident

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Berichte Montenegro
Bei der Präsidentenwahl in Montenegro zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Um die 490.000 Wähler werben vier Kandidaten. Es ist die erste Präsidentenwahl seit der Unabhängigkeit vor knapp zwei Jahren. Damals entschied sich eine Mehrheit der Montenegriner bei einem Referendum für die Auflösung des Staatenbundes mit Serbien. Aus Montenegro berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Bis 1730 haben knapp 54 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben; das ist viel mehr als bei der Präsidentenwahl vor fünf Jahren und leicht höher als bei der Parlamentswahl vor zwei Jahren. Damals lag die Wahlbeteiligung bei 70 Prozent. Je höher die Beteiligung ist, desto schwieriger dürfte es für den sozialistischen Amtsinhaber Filip Vujanovic werden, die im ersten Durchgang nötige absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen zu erreichen. Vujanovic ist klarer Favorit. Er war klar für die Unabhängigkeit und verwies im Wahlkampf auf die Erfolge, die seither erzielt wurden. So hat Montenegro Serbien bereits auf dem Weg Richtung EU und NATO überflügelt und auch die Reformen greifen. Nach Umfragen kann der gemäßigte pro-serbische Politiker Nebojsa Medojevic mit dem zweiten Platz rechnen; er hat vor allem jüngere Wähler, die die Unabhängigkeit akzeptiert haben, aber mit der dominierenden sozialistischen Partei unzufrieden sind. Medojevic setzte im Wahlkampf vor allem auf die Themen Korruption und Kriminalität und forderte einen Machtwechsel. Hinter Medojevic liegen nach Umfragen zwei klar pro-serbische Kandidaten, die in Montenegro nicht mehrheitsfähig sind. Die Wahllokale schließen um 21 Uhr. Ergebnisse werden vor Mitternacht erwartet. Eine allfällige Stichwahl findet in zwei Wochen statt.

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