× Logo Mobil

Referendum in Montenegro

Radio
J18
Berichte Montenegro
In Montenegro zeichnet sich beim Referendum über die Loslösung von Serbien eine sehr hohe Stimmbeteiligung ab. Am frühen Nachmittag lag die Beteilung bereits bei mehr als 50 Prozent. Das Referendum ist somit auf jeden Fall gültig, weil diese gesetzliche Bestimmung bereits erfüllt ist. Doch damit es zur Loslösung kommt, müssen mindestens 55 Prozent der abgegebenen Stimmen auf Ja lauten. Aus Montenegro berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

In Montenegro ist das Referendum bisher ruhig verlaufen; trotzdem ist die slawische Bevölkerung in der Frage tief gespalten, ob der Staatenbund mit Serbien aufgelöst werden soll. Daher wird sehr darauf geachtet, Manipulationen zu verhindern. Im Stimmlokal wird der Zeigefinger eines jeden Bürgers mit einer ultravioletten Lampe kontrolliert, um doppelte Stimmabgabe auszuschließen. Dann wird dieser Finger mit einem Spray besprüht, der nur bei ultraviolettem Licht leuchtet. Der Stimmzettel mit den Worten Ja - Nein hat einen Kontrollkupon; er wird abgerissen und verwahrt, ehe der Zettel in die Urne geworfen wird. Im Einsatz sind außerdem mehr als 3.300 heimische und internationale Beobachter. Zu den 10 Österreichern zählt Walter Fend. Zur Bedeutung des Einsatzes sagt Fend:

„Nachdem alle ein sehr knappes Ergebnis erwarten braucht es einfach eine Legitimität durch die internationale Gemeinschaft, damit es nicht zu Streitereien kommt, die durchaus passieren könnten, wenn es knapp wird.“

Damit Montenegro ein eigener Staat wird, müssen 55 Prozent der abgegebenen Stimmen auf Ja lauten. Diesen Kompromiss hat die EU mit Gegnern und Befürwortern der Loslösung ausgehandelt. Die Stimmlokale schließen um 21 Uhr, ein Ergebnis wird gegen Mitternacht vorliegen.

Facebook Facebook