Montenegro hat gewählt

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Montenegro hat Präsident Milo Djukanovic mit seiner Liste für ein europäisches Montenegro die absolute Mehrheit gewonnen. Wahlverlierer sind die Pro-Serbische-Allianz und die Liberale Union, die zwischen beiden Blöcken laviert hatte. 77 Prozent der 455.000 Stimmberechtigten gingen zur Wahl. Aus Podgorica berichtet Christian Wehrschütz:

Die Liste für ein europäisches Montenegro von Präsident Milo Djukanovic erreichte 48 Prozent und 39 der 75 Mandate. Djukanovic genügte dafür bereits ein Zugewinn von drei Prozent, denn in Montenegro gibt es nur 455.000 Wähler; kleine Stimmenverschiebungen genügen somit um die Machtverhältnisse im Parlament zu ändern. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent. Der Pro-Serbische-Block blieb mit 38 Prozent fast gleich, erreichte aber nur mehr 30 statt bisher 33 Mandate. Das Wahlergebnis bedeutet eine klare Bestätigung der Ver-einbarung die Djukanovic in Belgrad mit Serbien und der EU geschlossen hat. Darin ver-zichtete Montenegro für drei Jahre auf die Unabhängigkeit. Djukanovic will die Wirtschaft stärken und die Arbeitslosigkeit bekämpfen, damit Montenegro nach Ablauf der drei Jahre gerüstet ist, wobei unabsehbar ist, ob es dann noch zur Unabhängigkeit kommen wird oder nicht.