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Montenegro Wahl gescheitert

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Berichte Montenegro
In Montenegro ist auch die Wiederholung der Präsidentenwahl gescheitert. Wie beim ersten Wahlgang Ende Dezember scheiterte auch der zweite Versuch an zu geringer Beteiligung. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

In Montenegro ist die Präsidentenwahl neuerlich am Boykott der Oppositionsparteien ge-scheitert. Sie hatten keinen aussichtsreichen Kandidaten und boykottierten die Wahl, an der nur 47 Prozent der 457.000 Stimmberechtigten teilnahmen. Das bedeutet, daß der klare Sieg des Kandidaten der Regierung, Filip Vujanovic, neuerlich nicht zählt. Vujanovic erreichte mehr als 80 Prozent der abgegebenen Stimmen, alle anderen Bewerber waren nur Vertreter von Splitterparteien. Erreicht hat die Opposition damit fast nichts, denn die wahre Macht liegt in Montenegro nicht beim Präsidenten sondern beim Regierungschef. Hinzu kommt, daß Vujanovic als Parlamentspräsident bis zur Neuwahl geschäftsführender Präsident bleibt. Diese soll erst erfolgen, wenn das Parlament die 50-Prozent-Klausel im Wahlgesetz gestrichen hat. Wann die Neuausschreibung der Wahl erfolgen wird, ist noch offen.

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