Montenegro wählt
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Berichte Montenegro
Den Sieg von Filip Vujanovic bei der Präsidentenwahl in Montenegro kann keiner seiner 10 Gegenkandidaten gefährden. Denn die Mitbewerber sind Vertreter von Kleinstparteien oder Bürgerlisten, denen insgesamt nicht mehr als fünf Prozent der Stimmen vorausgesagt werden. Den Sieg kosten könnte Vujanovic jedoch die Wahlbeteiligung. Ebenso wie in Serbien ist auch in Montenegro die Präsidentenwahl im ersten Durchgang nur gültig, wenn mehr als die Hälfte aller Stimmberechtigten wählen. Ob diese Beteiligung erreicht wird ist fraglich, weil die proserbischen Oppositionsparteien die Wahl boykottieren. Scheitert die Wahl, so muß sie wiederholt werden. In diesem Fall bliebe Vujanovic nicht nur Parlamentspräsident sondern auch geschäftsführender Präsident. Denn seit dem Wechsel des bisherigen Präsidenten Milo Djukanovic auf den Posten des Regierungschef führt Vujanovic auch die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Eine politische Krise ist in Montenegro somit nicht zu erwarten, sollte die Wahl scheitern.