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Montenegro und die Wahl

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Berichte Montenegro
In der kleineren jugoslawischen Teilrepublik Montenegro ist die Präsidentenwahl an zu geringer Wahlbeteiligung gescheitert. Nur knapp 46 Prozent der 460.000 Stimmberechtigten wählten. Für die Gültigkeit der Wahl waren jedoch 50 Prozent und eine Stimme erforderlich. Das bedeutet, daß die Wahl wiederholt werden muß. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Die Wahl in Montenegro scheiterte vor allem am Boykott der Opposition. Sie hatten keinen Politiker, der den Kandidaten der stärksten Partei DPS, Filip Vujanovic, hätte schlagen können. Vujanovic erreichte 84 Prozent der abgegebenen Stimmen, scheiterte aber an der zu geringen Beteiligung. Seine 10 Gegenkandidaten waren Vertreter von Splitterparteien und von vornherein chancenlos. Die nun nötige Wahlwiederholung ist für Mitte Jänner geplant. Bis dahin wird Vujanovic sein derzeitiges Amt als Parlamentspräsident weiter ausüben. Gleichzeitig bleibt er aber auch geschäftsführender Präsident. Denn der bisherige Präsidenten Milo Djukanovic ist vor einigen Wochen zurückgetreten, um Regierungschef in Montenegro zu werden. Nach der Verfassung führt der Parlamentspräsident in diesem Fall auch die Amts-geschäfte des Präsidenten. Da Djukanovic vom Parlament aber noch nicht zum Minister-präsidenten bestellt wurde bedeutet das, daß Montenegro derzeit weder über einen handlungsfähigen Regierungschef noch über einen handlungsfähigen Präsidenten verfügt.

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