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Kärntner Gebirgsjäger im Einsatz im Norden Montenegros

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Ein Unteroffizier des Bundesheeres aus Villach ist derzeit mit drei Kameraden im Auslandseinsatz in Montenegro. Ihre Aufgabe ist es, dem jungen montenegrinischen Staat beim Aufbau einer eigenen Gebirgsjägereinheit zu helfen. Montenegro löste sich nach einer Volksabstimmung im Sommer 2006 auf friedliche Weise aus dem Staatenbund mit Serbien. Seit 2007 arbeiten die Streitkräfte Österreichs und Montenegros zusammen. Ziel Montenegros ist es, so rasch wie möglich der NATO beizutreten. Das Land zählt 700.000 Einwohner und ist etwas größer als die Bundesländer Kärnten und Burgendland zusammen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Montenegro

Insert: 0’48 Offizierstellvertreter Stefan Oberrainer

Insert: 1’21 Offizierstellvertreter Stefan Oberrainer

Gesamtlänge: 2’20

Die Gebirgsjäger des Bundesheeres genießen einen ausgezeichneten Ruf und sind daher international als Ausbildner immer wieder gefragt. Im Norden Montenegros in der Gemeinde Pljevlja hatten vier Gebirgsjäger die Aufgabe einen Klettergarten einzurichten. Er soll es Montenegro ermöglichen, seine 250 Soldaten zählende Gebirgstruppe selbst weiter auszubilden. Genutzt haben die vier Bundesheersoldaten ihren Aufenthalt auch, um mit ihren montenegrinischen Kameraden weiter zu üben.

Hochalpinismus und Gebirgskampf waren bis vor wenigen Jahren in Montenegro praktisch nicht vorhanden. Das wurde auch beim Aufbau des Klettergartens berücksichtigt:

„Das Gelände bietet hier perfekte Bedingungen für das Gehen am Klettersteig, andererseits auch für die ersten Schritte, für den ersten Kontakt mit Fels, Seilen und Haken, alles was dazu gehört, bis hin ins schwierige Gelände, wo man sich dann als Einzelkämpfer darstellen kann, um diese Routen zu erklimmen.“

Genutzt werden kann der Klettergarten auch zum Üben von Bergrettungstechniken und zur Gebirgskampfausbildung unter einsatzähnlichen Bedingungen:

„Wenn die Trittsicherheit und die Griffsicherheit in diesem Gelände vorhanden sind, und die Soldaten gut steigen, dann ist es möglich mit Gepäck und mit Waffe unter gegenseitiger Sicherung diese Anlage zu betreten.“

Der gebürtige Villacher Stefan Oberrainer ist seit 1995 im Gebirgskampfzentrum in Saalfelden. Im ehemaligen Jugoslawien war er vor zwei Jahren im Kosovo im Einsatz.

In Montenegro stoßen die vier Bundesheersoldaten auch auf Zeugnisse der militärischen Präsenz Österreichs am Balkan. Die Pinzgauer hat das Werk in Graz vor Jahrzehnten den jugoslawischen Streitkräften geliefert; und in der Kaserne in Pljevlja findet sich ein Gedenkstein. Er erinnert an den Bau eines Offizierskasinos für die K. und K. Armee; sie nutzte dieses Gelände Ende des 19. Jahrhunderts als Kaserne, und dieser Gedenkstein hat alle historischen Wirrnisse des 20. Jahrhunderts in Montenegro und am Balkan überdauert.

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