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Montenegro auf dem Weg zum Referendum

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Berichte Montenegro
Montenegro entscheidet am 21. Mai in einem Unabhängigkeitsreferendum über die Loslösung von Serbien. Das hat das montenegrinische Parlament beschlossen. Damit das Referendum gültig ist, müssen 55 Prozent der abgegebenen Stimmen für die Unabhängigkeit sein. Darauf haben sich Unabhängigkeitsbefürworter und pro-serbische Parteien unter Vermittlung der EU geeinigt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Montenegro

Aufsager: 1’13 Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’33

Wohin geht Montenegro, das Land der schwarzen Berge? In einem Mausoleum am Lovcen ruht Petar Petrovic Njegos, sein bedeutendster Herrscher. Aus Cetinje, der alten Hauptstadt, besuchen Schüler oft Mausoleum und Denkmal. Doch ob die Unabhängigkeit wiederkehrt ist offen. Montenegros letzter Herrscher, König Nikola, starb 1921 im Exil; sein Land wurde nach dem Ersten Weltkrieg Serbien angeschlossen. Ihm zu Ehren enthüllte Ministerpräsident Milo Djukanovic jüngst ein Denkmal. Djukanovic arbeitet seit Jahren auf die Unabhängigkeit hin. So wurde der Euro eingeführt, während in Serbien der Dinar gilt. Doch serbische Orthodoxie und pro-serbische Parteien sind ein starker Faktor und die Anhänger der Unabhängigkeit haben nur eine knappe Mehrheit. Daher erzwang die EU vor drei Jahren als Zwischenlösung den Staatenbund Serbien-Montenegro. Er hat nie funktioniert; das musste auch die EU einsehen, deren Vermittler nun einen Kompromiss zwischen Befürwortern und Gegnern der Unabhängigkeit erreichte. Das Referendum wird am 21. Mai stattfinden. Es könnte auf friedliche Weise der letzte Akt im Zerfall des alten Jugoslawien sein, der vor 15 Jahren blutig begann.

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