Albaner in Montenegro
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Berichte Montenegro
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Montenegro
Insert: 0‘57 Albert Rohan Generalsekretär des Außenministeriums
Aufsager: 1’15 Christian Wehrschütz
Die Stadt Ulcinj an der Adria im montenegrinisch-albanischen Grenzgebiet. 17.000 der 25.000 Einwohner sind Albaner. Die montenegrinische und die albanische Fahne hängen im Büro von Bürgermeister Skender Hodza friedlich nebeneinander. Mit ihm sprach jüngst Albert Rohan, der Generalsekretär des österreichischen Außenministeriums. Rohan war in Montenegro, um sich ein Bild von der Lage der Albaner zu machen. Zwar klagt der Bürger-meister über mangelnde Kompetenzen, die politische Lage beurteilt er aber als stabil. Weniger zufrieden ist Mehmet Bardhi, einer von fünf Albanern Abgeordneten im montene-grinschen Parlament. Er fordert mehr albanische Polizisten sowie zweisprachige Ortstafeln, etwa für Tuzi, dem zweiten Zentrum der Albaner, südlich von Podgorica. In Tuzi ist die Hälfte der 4.000 Albaner katholisch. Albert Rohan traf auch mit dem Franziskaner Pashko Gojcaj zusammen, der diese Gemeinde betreut. Der Pater beurteilt die Lage als stabil, will ein Überschwappen der Krise in Mazedonien nach Montenegro aber nicht völlig ausschließen. Dazu sagt Albert Rohan:
„Diese Befürchtung ist nicht von der Hand zuweisen, aber wie gesagt: die Führer der Albaner hier sind diesbezüglich keine große Gefahr.“
Rohan empfahl daher Montenegros Präsidenten Milo Djukanovic die Wünsche der Albaner ernst zu nehmen und die Dezentralisierung voranzutreiben.