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Montenegro Wahl

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Berichte Montenegro
2 Inserts: 1’19, 1‘56 Branko Lukovac, montenegrinischer Außenminister

2‘25

2’48

Welchen Weg geht Montenegro ? Diese Frage hat die gestrige Wahl nicht ge-klärt; trotzdem hat Präsident Djukanovic bekräftigt am Ziel eines unabhängigen Montenegro festzuhalten zu wollen. Seine Anhänger feierten, daß die Allianz „Der Sieg ist Montenegros“ stärkste Kraft geworden ist. Doch zeigt eine Straßenbefragung, daß die Befürworter der Unabhängigkeit mit einem besseren Ergebnis gerechnet haben:

„Ein schreckliches Ergebnis, daß Leute nicht ihren eigenen Staat wollen. Das Wahlergebnis nagelt uns noch für einige Zeit auf den Status quo fest.“

„Es ist unglaublich, daß so viele Leute gegen Montenegro sind, die hier leben.“

„Ich bin zufrieden, hätte mir aber ein noch besseres Ergebnis gewünscht.“

„Das Ergebnis ist für Djukanovic gut genug, so daß er mit den Liberalen eine angemessene Mehrheit hat, um über den Status Montenegros zu entscheiden.“

Die Liberalen sind strikt für die Unabhängigkeit. Als Koalitions-partner könnten sie einen Konsens mit den pro-serbischen Kräften erschweren. Eine Koalition mit den Liberalen für wahrscheinlich hält auch Montenegros Außenminister Branko Lukovac. Das Unabhängigkeitsreferendum soll aber erst nach Abschluß der Gespräche mit Serbien über eine einvernehmliche Scheidung stattfinden. Auch eine Verschiebung der Abstimmung schließt Lukovac nicht aus:

„Wir hoffen, daß die Verhandlung in gutem Glauben geführt werden, so daß das Referendum Ende Juni abgehalten werden kann; sollte das nicht möglich sein, kann es auch im September stattfinden.“

Erste offizielle Gespräche zwischen Milo Djukanovic, dem jugoslawischen Prä-sidenten Vojislav Kostunica und Serbiens Ministerpräsident Zoran Djindjic blieben vor der Wahl ergebnislos. Vor allem Kostunica will die Abspaltung Montenegros mit friedlichen Mitteln verhindern.

Von der EU erwartet Außenminister Branko Lukovac, daß sie ihre pro-serbische Haltung ändert, damit „wir uns dann in vollem Vertrauen an die EU um Rat um Hilfe wenden können, wenn wir in einer Phase der Gespräche mit Serbien keine gemeinsame Lösung finden.“

Die Anhänger der pro-serbischen Parteien waren gestern die einzigen, die wirk-lich Grund zum Feiern hatten. Denn das Bündnis „Gemeinsam für Jugoslawien“ hat besser abgeschnitten als vorausgesagt. Ein auch international annehmbarer Weg zur Unabhängigkeit Montenegros wird ohne Zustimmung dieser Allianz kaum zu erreichen sein.
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