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Montenegro-Serbien

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Berichte Montenegro
Die alte montenegrinische Hauptstadt Cetinje. Hier erinnert noch die österreichisch-unga-rische Botschaft an die einstige Unabhängigkeit Montenegros. König Nikola regierte hier; obwohl er im Ersten Weltkrieg an der Seite der Westmächte kämpfte, wurde Nikola groß-serbischen Interessen geopfert; durchaus auch mit Zustimmung eines beträchtlichen Teils der Montenegriner, die sich als ein Volk mit den Serben fühlten. Nikola Pasic, der führende serbische Politiker, erreichte bei den Friedensverhandlungen in Versailles, die Bildung des ersten Jugoslawien. König Nikola starb im Exil, er wurde erst 1989 nach Cetinje überführt. Doch Jugoslawien der Zwischenkriegszeit war instabil und zerrissen. Der Mord an König Alexander 1934 in Marseilles durch mazedonische und kroatische Extremisten war ein deutlicher Beweis dafür.

Prinz Paul war bemüht Jugoslawien aus dem Zweiten Weltkrieg heraus zuhalten, wurde jedoch in Belgrad 1941 durch einen Putsch gestürzt, und der Zweite Weltkrieg erfaßte Jugoslawien. Krieg und Bürgerkrieg waren äußerst schonungslos, doch Tito gelang es den Staat unter kommunisti-scher Führung neu zu schaffen. Mit Titos Tod 1980 begann der Anfang vom Ende. Slobodan Milosevics großserbische Politik führte zum blutigen Zerfall Jugoslawiens. Im gemeinsamen Staat mit Serbien verblieb nur Montenegro. 1998 sagte sich Präsident Milo Djukanovic nicht zuletzt mit westlicher Hilfe von Milosevic los und ging auf Unabhängigkeitskurs. So wurde etwa die DM als Zahlungsmittel eingeführt. Auch nach dem Sturz von Milosevic blieb Montenegro auf Unabhängigkeitskurs und der Euro wurde eingeführt.. Mit Jugoslawiens Präsident Vojislav Kostunica fand Djukanovic keinen Kompromiß. Doch Djukanovic gewann bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr nur eine knappe Mehrheit, zu wenig um sich auf ein Unabhängigkeitsreferendum einzulassen, denn die Montenegriner sind in dieser Frage gespalten. Heute erreichte die EU unter Havier Solana in Belgrad eine Einigung. Der gemein-same Staat bleibt vorläufig als schwaches Gebilde erhalten, doch der Name Jugoslawien verschwindet und wird durch „Serbien und Montenegro“ ersetzt.
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