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Pattstellung in Montenegro

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ZiB1
Berichte Montenegro
In Montenegro herrscht noch immer eine Pattstellung zwischen Anhängern und Gegnern der Unabhängigkeit. Zwar wird morgen die konstituierende Sitzung des Parlaments in Podgorica stattfin-den; doch auch sechs Wochen nach der Parlamentswahl ist noch immer keine Regierung gebildet worden. Probleme mit Montenegro hat aber auch die demokratische Führung in Belgrad; denn der montenegrinische Koalitionspartner in der Bundesregierung lehnt eine Auslieferung von Slobodan Milosevic an das Haager Tribunal nach wie vor ab.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Montenegro

Insert: 0’52 Branko Lukovac, Außenminister Montenegros

Aufsager: 1’08

Gesamtlänge 1‘29

Wohin geht Montenegro, das Land der schwarzen Berge ? In einem Mausoleum am Lovcen ruht Petar Petrovic Nejgos, Montenegros bedeutendster Herrscher. Aus Cetinje, der alten Hauptstadt, besuchen Schüler regelmäßig Mausoleum und Njegos-Denkmal. Doch ob jene Unabhängigkeit und Größe wiederkehrt, die Montenegro unter diesem Herrscher hatte, ist fraglich. Präsident Milo Djukanovic und die Unabhängigkeitsbefürworter errangen bei der Parlamentswahl Ende April nur eine knappe Mehrheit. Gespräche zwischen Djukanovics Parteienallianz und der Liberalen Union führten nur zu einem mageren Ergebnis. Die Liberalen bekommen im Parlament den Posten des Präsidenten und stützen im Gegen-zug Philipp Vujanovic, den alten und neuen Ministerpräsiden-ten, der eine Minderheitsregierung bilden wird. Außenminister Branko Lukovac sagt zur weiteren Entwicklung:

„Wir hoffen, daß die Regierungsbildung bald abgeschlossen wird und daß dann rasch ein Dialog zwischen den politischen Kräften mit dem Ziel beginnt, eine Vereinbarung über das Unabhängig-keitsreferendum zu erreichen.“

Bis es so weit ist, wird die Zukunft Montenegros und Jugosla-wiens dunkel bleiben.
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