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Montenegro-Lage

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Berichte Montenegro
In Montenegro ist die Drei-Parteien-Regierung von Präsident Milo Djukanovic gescheitert. Grund für das Auseinanderbrechen ist der Konflikt über die Beziehungen zwischen Montenegro und Serbien. Djukanovics Demokratisch Sozialistische Partei und die Sozialdemokratische Partei sind für die Unabhängigkeit Montenegros; der zweitgrößte bisherige Koalitionspartner, die Volkspartei, will, daß Jugoslawien als Staat bestehen bleibt. Das Scheitern der Regierung dürfte die Entscheidung dieser Frage durch eine Volksabstimmung in Montenergo beschleunigen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Belgrad

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Massenkundgebungen wie vor den Lokalwahlen im Juni werden in den kommenden Monaten wieder das Bild Montenegros prägen. Denn Präsident Milo Djunkanovic will sein Land in die Unabhängig-keit führen. Mit Serbien will Djukanovic nur über eine lose Union verhandeln. Als die Regierungsmehrheit gegen den Willen der Volkspartei dieses Linie in einem Positionspapier als Ver-handlungsplattform beschloß, verließ Dragan Soc mit seiner Volkspartei die Koalition. Djukanovics Demokratische Soziali-sten und die SDP, die Sozialdemokraten, verfügen nun über keine Parlamentsmehrheit mehr. Möglich ist die Bildung einer Minderheitsregierung, die bis zum Unabhängigkeitsreferendum im Amt bleibt. Denn im Parlament sind die montenegrinischen Unab-hängigkeitsbefürworter dank der Abgeordneten der Liberalen Union in der Mehrheit. Im Parlament ist die Ausarbeitung des Referendumsgesetzes fast abgeschlossen. So dürften die Monte-negriner bald wieder zur Wahlurne gerufen werden, denn wegen der Regierungskrise könnte die Volksabstimmung nicht wie ge-plant im Juni sondern bereits im Frühling stattfinden.

Der Zerfall der Regierung wird die Entscheidung über die Unabhängigkeit Montenegros beschleunigen. Der letzte Akt im bereits 10 Jahre dauernden Zerfallsprozeß Jugoslawiens hat somit unwiderruflich begonnen.

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