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Montenegros Wirtschaftskrise und Unabhängigkeit

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ZiB1
Berichte Montenegro
In Montenegro gerät die nach Unabhängigkeit von Belgrad strebende Führung zunehmend unter Druck. Die Wirtschaftskrise der kleineren jugoslawischen Teilrepublik ist enorm, die Montenegriner müssen immer wieder mit stunden-langen Stromabschaltungen leben. Auch über das für den Frühling geplante Unabhängigkeitsreferendum haben Unabhängigkeitsbefürworter und pro-serbische Parteien trotz monatelanger Verhandlungen noch keine Einigung erzielt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Montenegro

Aufsager: 1’06: Christian Wehrschütz Belgrad

Gesamtlänge: 1‘29

Der Flughafen Tivat im montenegrinischen Küstengebiet stand jüngst tagelang still. Das E-Werk hatte den Strom abgeschaltet, weil der Flughafen die Rech-nung nicht bezahlen konnte. Auch das Aluminium Werk bei Podgorica soll zu den Großschuldnern der E-Wirtschaft zählen. Doch mit 4.000 Mitarbeitern zählt das Werk zu den größten Arbeitgebern in Montenegro, ist Hauptexporteur und wichtigster Steuerzahler. Eine Stromabschaltung ist somit unmöglich. Auch Küstengemeinden wie Kotor leiden unter der Wirtschaftskrise. Kanalisations-netze sind schadhaft und in vielen Städten versickert daher ein Drittel des Wassers auf dem Weg zum Verbrauchen. Politisch haben sich die Parteien noch immer nicht auf die Bedingungen für ein Unabhängigkeitsreferendum einigen können. Präsident Milo Djukanovic gerät daher zunehmend unter Druck; er ist für die Unabhängigkeit, doch nicht ein Mal mit gleichgesinnten Parteien, konnte er bisher einen Kompromiß über die erforderliche Mehrheit beim geplanten Referendum finden. William Montgomery, der amerikanische Botschafter in Belgrad war binnen Monatsfrist schon zwei Mal bei Djukanovic und anderen Partei-führern, um auf eine Einigung zu drängen. Auch die EU fordert eine rasche Lösung, denn der unklare Status behindert die Wirtschaftsreformen in Jugoslawien und vertieft die Spaltung der montenegrinischen Gesellschaft.

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