Berichte Kroatien
Bericht 41 bis 50 von 820
20240416 MiJ Kroatien vor der Parlamentswahl Wehrschütz Mod
20240416 MiJ Kroatien vor der Parlamentswahl Wehrschütz Mod
In Kroatien wird morgen das Parlament gewählt; in dem nur wenige Wochen dauernden Wahlkampf erreichte der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen dem konservativen Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic und dem früheren Vorsitzenden der Sozialdemokraten und amtierenden Staatspräsidenten Zoran Milanovic einen neuen auch verbalen Höhepunkt. So bezeichnete Plenkovic den Präsidenten als „Politischen Schädling“ und „Verfassungsbrecher“. Milanovic wiederum bezeichnete den Regierungschef als „Paten des Kriminals“ und seine Regierung als die „korrupteste in der kroatischen Geschichte“. Diese Wortgefechte haben auch damit zu tun, dass Milanovic wieder Regierungschef werden will und als informeller Spitzenkandidat der linksliberalen Koalition auftritt. Umfragen sehen jedoch die besseren Chancen bei Plenkovic und seiner konservativen Partei HDZ, die eine klare relative Mehrheit im kroatischen Parlament erringen dürfte. Aus Zagreb berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:
Leben im Container nach mehr als zwei Jahren
Von den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe in Slowenien blieb sein südlicher Nachbar Kroatien dieses Mal verschont; doch im Dezember 2020 wurden die Hauptstadt Agram und eine 70 Kilometer entfernte Region um die Stadt Glina von massiven Erdbeben heimgesucht. Die EU leistete finanzielle Hilfe von mehr als einer Milliarde Euro; trotzdem ist zweieinhalb Jahre später der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen und private Erdbebenopfer müssen weiter in Containern leben; ein Lokalaugenschein
Leben im Container in Kroatien nach Erdbeben
Von den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe in Slowenien blieb sein südlicher Nachbar Kroatien dieses Mal verschont; doch im Dezember 2020 wurden die Hauptstadt Agram und eine 70 Kilometer entfernte Region um die Stadt Glina von massiven Erdbeben heimgesucht. Die EU leistete finanzielle Hilfe von mehr als einer Milliarde Euro; trotzdem ist zweieinhalb Jahre später der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen und private Erdbebenopfer müssen weiter in Containern leben; ein Lokalaugenschein von unserem Balkan-Korrespondenten Christian Wehrschütz:
Das Zentrum des Städtchens Glina macht einen sympathischen, gepflegten und sauberen Eindruck. Allerdings fallen immer wieder Ruinen ins Auge, Gebäude, die beim Erdbeben Ende 2020 gelitten haben. Auch Draginja zählt zu den Opfern des Bebens; von ihrem Haus sind ihr nur die Fundamente geblieben. In einem Container ohne Isolierung lebt die 83-jährige Pensionistin seitdem unter schwierigen Bedingungen; eine schildert Draginja so:
Draginja 3'40'2 - Kein Wasseranschluss - 4'07'2
"Trotz Zusagen habe ich keinen Wasseranschluss im Bad; doch um es aus dem Brunnen zu holen, braucht es zwei Männer."
Für die Erdbebenopfer kämpft unverdrossen die Vizebürgermeisterin von Glina, Branka Baksic-Mitic; sie hofft auf den noch recht neuen zuständigen Minister:
17'4 - Priorität Dragina für Haus - 45'9
"Mir wurde versprochen, dass Draginjas Holzhaus mit Heizung und Kanalanschluss bis 1. November fertig sein wird."
Probleme beim Wiederaufbau mache auch die Bürokratie erläutert Branka Baksic-Mitic:
1'32'2 - Papierkram - 1'53'0
"Für alte Menschen ist es besonders schwer den Papierkram zu bewältigen, bei dem sich sogar jüngere schwertun, die ein Auto haben. Draginja muss zu Fuß gehen, zum ersten Greißler sind das jeweils eine halbe Stunde hin und zurück."
Besser dran als Draginja ist der Pensionist Milorad; sein neues, vom Staat finanziertes Haus, soll demnächst bezugsfertig sein. Doch auch hier dauerte es eineinhalb Jahre nach dem Beben bis der Bau begann. Nun ist Milorad sehr zufrieden:
1'12'6 - Zufrieden - 1'22'0
"Super; das wird solide gebaut, wie man sagt, wirklich gut."
Der Pensionist hat Herzprobleme aber nun gute Chancen, den Einzug ins neue Haus zu erleben. Nicht allen Erdbebenopfer war das vergönnt; einige starben in Containern.
In Containern nach wie vor untergebracht ist die Verwaltung der Stadt Glina. Auch die Vizebürgermeisterin hat hier ihren Arbeitsplatz. Warum dauert der Wiederaufbau privater Häuser so lange, frage ich Branka Baksic-Mitic:
1'04'0 - EU-Mittel und Wiederaufbau - 2'03'7
"Die Mittel des EU-Solidaritätsfonds sind Mittel für die Erneuerung öffentlicher Bauten, nicht aber für private Häuser; und darin liegt ein Problem. Denn die Erneuerung öffentlicher Gebäude, von der Schule bis zum Krankenhaus ist in der Schlussphase und läuft sehr gut. Doch Familienhäuser werden nur sehr langsam erneuert, wobei ich sagen muss, dass es große Fortschritte gibt, seit der neue Minister im Amt ist."
Und wie steht es um die Perspektive der Region? Die Vizebürgermeisterin ist pesimisstisch
5'41'5 - Aussterben - 6'37'1
"Das Gebiet stirbt aus; vor dem Krieg hatten wir hier 24.000 Einwohner; 2011 waren es 9400 und bei der bisher letzten Volkszählung 7.100. Andererseits gibt es viele offene Stellen und viel Arbeit. Die großen Baufirmen importieren ausländische Arbeitskräfte, weil es nicht genug kroatische gibt. Und auch das bremst die Erneuerung, weil wir nicht genügend Baufirmen haben, die das tun können."
Das neue Rathaus soll bis Jahresende bezugsfertig sein; doch auf neue Häuser müssen manche Erdbebenopfer weiter warten.
Lben im Container
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Machtwechsel wird vollzogen, Milanovic statt Kosor
Bericht 41 bis 50 von 820