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20241230 FJ7 Kroatien Amtsinhaber führt haushoch nach erster Runde Wehr

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Berichte Kroatien

Nur um etwa 5000 Stimmen verfehlte Zoran Milanovic die absolute Mehrheit, die er für die Wiederwahl zum kroatischen Präsidenten im ersten Durchgang benötigt hätte. Trotzdem lässt das Ergebnis an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Milanovic gewann 49 Prozent, sein Gegenkandidat in der Stichwahl, Dragan Primorac nur 19 Prozent. Noch nie war in Kroatien ein Abstand so groß vor einem zweiten Wahlgang; trotzdem mahnte Zoran Milanovic in der Wahlnacht:

Zoran Mlanovic:
2'54'8 - Milanovic - 3'41'5
"Wie ich heute in der Früh bei der Stimmabgabe gesagt habe, nicht wissend, dass unsere kroatische Schiläuferin heute den Ruhm davontragen würde, ist das der erste Lauf, das erste Rennen. Lasst uns nicht triumphieren, lasst uns realistisch und auf dem Boden bleiben; auf gewisse Weise müssen wir von Beginn an kämpfen, doch ich bin überzeugt, dass wir dem Sieg entgegengehen."

Dragan Primorac wurde von Ministerpräsident Andrea Plenkovic für die Regierungspartei HDZ ins Rennen geschickt; er siegte nur bei den Auslandskroaten, während Milanovic in allen Landkreisen und auch in HDZ-Hochburgen gewann. Seinen Anhängern rief Dragan Primorac zu:

1'21'9 - Berufung auf zweiten Wahlgang - 1'56'3
"Ich weiß, dass dieser Abstand auf den ersten Blick groß erscheint. Doch es gab viele Kandidaten und es war nicht einfach, sein Programm vollständig darzustellen; denn es gab viele Bewerber rechts und in der Mitte. Doch jetzt gibt es eine ausgezeichnete Gelegenheit, wo nur Zoran Milanovic und Dragan Primorac aufeinandertreffen werden und zeigen können, wofür sie stehen."

Kein Ruhmesblatt ist der Wahltag für die Meinungsforscher, die Zoran Milanovic nur bei 37 Prozent gesehen hatten. Für unwahrscheinlich aber für nicht ausgeschlossen hielt der Philosoph Zarko Puhovski im ORF-Interview bereits vor dem ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit für Zoran Milanovic; Puhovskis Begründung lautete so:

„Aufgrund einiger Skandale, die sich um die linksliberale Kandidatin, Ivana Kekin, angehäuft haben, besteht die Möglichkeit, dass ein Teil ihrer Wähler zu Zoran Milanović wechseln. Andererseits scheint es, dass die HDZ große Schwierigkeiten hat, ihre sonst sehr disziplinierte Wählerschaft für Dragan Primorac zu mobilisieren. Primorac ist eine blasse Figur, jemand, der einmal die HDZ verlassen und gegen die HDZ kandidiert hat.“

Kekin belegte beim ersten Wahlgang mit 144.000 Stimmen den vierten Platz. Sie rief noch in der Wahlnacht dazu auf, in der Stichwahl für Zoran Milanovic zu stimmen. Dessen Wiederwahl in zwei Wochen dürfte nach menschlichem Ermessen nur noch Formsache sein.

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