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Gute Zahlen August Kroatien und Tourismus

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Berichte Kroatien

Kroatien spürt im August eine deutliche Zunahme der Tourismuszahlen. Dazu trägt auch der Umstand bei, dass es auch immer mehr Charter-Flüge gibt, obwohl natürlich Dubrovnik enorm stark vom Ausbleiben der Gäste aus den USA betroffen ist. Besonders gebucht sind alle Gebiete, die mit dem Auto zu erreichen. Zurückhaltender sind bisher noch die Österreicher. Ihre Zahl liegt im August nur bei 60 Prozent des Vorjahresergebnisses: es berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Berichtssinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Kamera: Andrej Suvacarov, Schnitt: Mica Vasiljevic

Insert1: Marija Stimec, Uhrmacherin in Opatija

Insert2: Martina Riedl, Hoteldirektorin in Opatija

Insert3: Tomislav Fajn, kroatischer Tourismusverband

Gesamtlänge: 2’49

Die Stadt Opatija, das ehemalige Abazzija der Habsburger Monarchie, zählt zu den beliebten Urlaubsorten bei Österreichern. Im Frühsommer herrschte hier noch gähnende Leere und das Zentrum wirkte wie ausgestorben. Nun sind viel mehr Touristen zu sehen; nur den August gerechnet liegen die Gästezahlen in Kroatien bei 70 Prozent des Vorjahres; stark zugelegt haben Deutsche und Polen, während viel weniger Gäste aus Italien, Frankreich und Skandinavien kommen. Fraglich ist, wie spendierfreudig diese Gäste sind; die Händler im Zentrum klagen jedenfalls über ein schlechtes Geschäft:

"Hätte ich keine einheimischen Kunden, die sogar auch aus Rijeka zu mir kommen, könnte ich das Geschäft einfach zusperren. Touristen kommen, wenn sie eine Batterie oder ein Uhrband brauchen, doch der Verkauf läuft schlecht."

Klar ist, dass Touristen sehr sensibel und manches Mal auch undifferenziert auf negative Berichte über die Region reagieren; so spürte dieses Hotel etwa die österreichische Reisewarnung für den Westbalkan, von der Kroatien selbst gar nicht betroffen war. Die Auslastung seit Ende Juni schwankt zwischen 50 und 70 Prozent:

"Es ist der Trend zum Kurzurlaub hier, also drei, vier fünf Tage auch im Sommer jetzt im Juli und August, das spürt man sehr deutlich, und eben die kurzfristigen Buchungen, dass man sich zwei, drei, vier Tage vorher entscheidet, wir fahren noch ans Meer, wir wollen noch einige Tage entspannen."

Die Stadt Zadar ist eine touristische Wasserscheide in Kroatien; bis zu dieser Stadt, 250 Kilometer südlich von Agram, wird noch mit dem Auto angereist. Alle Orte weiter südlich wie etwa Dubrovnik haben viel größere Probleme, auch weil die Zahl der Flüge noch deutlich gering ist als im Vorjahr:

"Betrachtet man die Lage seit Jahresbeginn so liegt Dubrovnik bei etwa mehr als 20 Prozent der Nächtigungen des Vorjahres. Das sind sicher enorme Probleme. Doch seit August gibt es etwas mehr Flüge, und die Touristenzahlen steigen, doch das ist natürlich wenig über das Jahr gerechnet. Dieser Unterschied wird auch nach der Hauptsaison spürbar sein, weil die Resultate in Istrien und Kvarner sicher besser sein werden als im übrigen Kroatien."

Generell sind die Corona-Zahlen in den Tourismusgebieten sehr gering, und für Kroatien gilt auch keine Reisewarnung. Bleibt die Lage stabil, könnten 50 Prozent des Vorjahresergebnisses erreicht werden. Denn es fehlt die Vorsaison und auch der Kongresstourismus ist völlig zum Erliegen gekommen.

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