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Tourismus in Kroatien

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Berichte Kroatien

Kroatien spürt im August eine deutliche Zunahme der Tourismuszahlen. Dazu trägt auch der Umstand bei, dass es auch immer mehr Charter-Flüge gibt, obwohl natürlich Dubrovnik enorm stark vom Ausbleiben der Gäste aus den USA betroffen ist. Besonders gebucht sind alle Gebiete, die mit dem Auto zu erreichen. Zurückhaltender sind bisher noch die Österreicher. Ihre Zahl liegt im August nur bei 60 Prozent des Vorjahresergebnisses:

Berichtssinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Marija Stimec, Uhrmacherin in Opatija

Insert2: Martina Riedl, Hoteldirektorin in Opatija

Insert3: Georg Unterkircher, Generalmanager einer Hotelkette in Zadar

Gesamtlänge: 3’00

Die Stadt Opatija, das ehemalige Abazzija der Habsburger Monarchie, zählt zu den beliebten Urlaubsorten bei Österreichern. Im Frühsommer herrschte hier noch gähnende Leere und das Zentrum wirkte wie ausgestorben. Nun sind viel mehr Touristen zu sehen; nur den August gerechnet liegen die Gästezahlen in Kroatien bei 70 Prozent des Vorjahres; stark zugelegt haben Deutsche und Polen, während viel weniger Gäste aus Italien, Frankreich und Skandinavien kommen. Fraglich ist, wie spendierfreudig diese Gäste sind; die Händler im Zentrum klagen jedenfalls über ein schlechtes Geschäft:

"Schlecht, schlecht, noch immer schlecht. Die Angst ist noch immer groß, was im September sein wird. Denn wenn es so weitergeht, dann schließe ich. Es geht nicht mehr, die Fixkosten sind zu hoch; ich muss jeden Monat fast 500 Euro bezahlen, das ist für mich zu viel; wahrscheinlich werde ich zusperren."

Klar ist, dass sich das Buchungsverhalten durch das Corona-Virus massiv geändert hat. Gebucht wird nun noch kurzfristiger, wobei Touristen sehr sensibel reagieren:

"Die Auslastungen zwischen Ende Juni und Anfang August liegen zwischen 50 und 70 Prozent immer schwankend je nachdem wie sich Infektionszahlen entwickelt haben, je nachdem wie auch die Meldungen in den Medien waren, so haben sich die Gäste beeinflussen lassen. Sehr geschwankt hat es als die Reisewarnung für den Balkan gekommen ist, wo eben ungenau bekannt gegeben wurde, dass es eine Reisewarnung für den Balkan, nicht für den Westbalkan gibt, und das hat für Kroatien schon Auswirkungen gehabt in den Buchungsanfragen."

Die Stadt Zadar ist eine touristische Wasserscheide in Kroatien; bis zu dieser Stadt, 250 Kilometer südlich von Agram, wird noch mit dem Auto angereist. Alle Orte weiter südlich wie etwa Dubrovnik haben viel größere Probleme, auch weil die Zahl der Flüge noch deutlich geringer ist als im Vorjahr. Doch auch in Zadar spüren die Hotels, wie vorsichtig Touristen bei Buchungen geworden sind:

"Man merkt, dass einfach sehr viel Unsicherheit drinnen ist, und natürlich gibt es auch Bestrebungen von Kernmärkten wie Österreich heuer, die natürlich auch möchten, dass die Leute heuer vielleicht etwas weniger wegfahren und dafür den Urlaub in Österreich verbringen, und das wirkt sich natürlich nicht unbedingt positiv aus."

Generell sind die Corona-Zahlen in den Tourismusgebieten sehr gering, und für Kroatien gilt auch keine Reisewarnung. Bleibt die Lage stabil, könnten 50 Prozent des Vorjahresergebnisses erreicht werden. Denn es fehlt die Vorsaison und auch der Kongresstourismus ist völlig zum Erliegen gekommen.

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