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Steirer als Landwirt in Kroatien

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Die in Pernegg im Murtal beheimate Familie Pongratz-Lippitt hat auch historische und familiäre Beziehungen in den Norden Kroatiens. Dort wird nun versucht, eine Weinproduktion nach dem Vorbild der Steiermark aufzubauen. Außerdem züchtet der Steirer Maximilian Pongratz-Lippitt mit einem Partner dort Turopolie-Schweine, das ist eine der wenigen autochthonen Tiersorten, die es noch in Kroatien gibt. Beliefert werden derzeit noch überwiegend Gastronomiebetriebe in Österreich; ein Lokalaugenschein von unserem Balkan-Korrespondenten Christian Wehrschütz:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Christoph Eder, Schweineproduzent in Kroatien

Insert2: Maximilian Pongratz, Weinproduzent in Kroatien

Gesamtlänge: 2’29

Das Turopolje-Schwein wurde im Kroatien-Krieg stark dezimiert und zählt zu den gefährdeten Haustierrassen; es ist widerstandsfähig und kann ganzjährig im Freien gehalten werden. 250 Stück zählt die Herde des Steirers Maximilian-Pongratz und seines Wiener Partners Christoph Eder. Die Zucht ist noch im Aufbau; geplant ist schließlich, bis zu 150 Stück pro Jahr zu schlachten, und Speck, Schinken und Grillfleisch auch nach Deutschland zu exportieren:

"Zum einen verkaufen wir hier das Frischfleisch an gehobene Gastronomie hier in der Gegend und vor allem in Österreich; und für zu verarbeitenden Produkte haben wir eine kleine Fleischerei in Varazdin gefunden, die das für uns zu sehr hochwertigen Speckprodukten verarbeitet."

Der Wein ist das zweite Standbein des Steirers und seines Partners aus Wien. Derzeit werden fünf Hektar bewirtschaftet und fünf Sorten produziert; das Flaggschiff ist der Sauvignon Blanc; Ziel ist eine Anbaufläche von 15 Hektar und eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Winzern:

"Wir überlegen auch eine Gemeinschaft der Winzer Nordkroatiens zu gründen, die Qualitätswein produzieren. Wir arbeiten mit einem Önologen zusammen, der da als treibende Kraft mit uns fungiert; und man muss sagen, dass unsere Nachbarn immer mehr zu dem Punkt kommen, dass man gemeinsam stark ist, und es allein nicht geht."

Vorbild ist bei Marketing und Qualität die Steiermark:

"Was wir hier machen ist definitiv, Weine zu produzieren, die es in Kroatien nicht gibt; was sehr geht in diese Steirische Klassik, fruchtig und frisch; und die Markenstrategie ist eben einerseits, dass man das Schloss Marusevec, das der Familie gehört hat und restituiert wurde, als Marke verwendet, und dass man mit ein paar Partnern Qualitätswein aus Nordkroatien produziert."

Wein produzierte die Familie hier bereits vor fast 150 Jahren. Doch die Güter und das Schloss Marusevec enteigneten die Kommunisten 1945. Da der damalige Eigentümer auch kroatischer Staatsbürger war, erhielt die Familie 2004 Schloss und Wälder zurück und kaufte Flächen zu. In der Folge wurde mit Hilfe Kroatiens und der EU begonnen, die Produktion aufzubauen, die für die Familie auch eine Rückkehr zu historischen Wurzeln aus der Zeit der Monarchie bedeutet.

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