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Steirer als Landwirt in Kroatien

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Berichte Kroatien

Die in Pernegg im Murtal beheimate Familie Pongratz-Lippitt hat auch historische und familiäre Beziehungen in den Norden Kroatiens. Dort wird nun versucht, eine Weinproduktion nach dem Vorbild der Steiermark aufzubauen. Außerdem züchtet der Steirer Maximilian Pongratz-Lippitt mit einem Partner dort Turopolie-Schweine, das ist eine der wenigen autochthonen Tiersorten, die es noch in Kroatien gibt. Beliefert werden derzeit noch überwiegend Gastronomiebetriebe in Österreich; ein Lokalaugenschein von unserem Balkan-Korrespondenten Christian Wehrschütz:

Schwein und Wein sind neben der Forstwirtschaft die zwei landwirtschaftlichen Standbeine von Maximilian Pongratz. Beim Borstenvieh setzt der Steirer auf das autochthone Turopolje-Schwein; es wurde im Kroatien-Krieg stark dezimiert und zählt zu den gefährdeten Haustierrassen; es ist widerstandsfähig und kann ganzjährig im Freien gehalten werden. 250 Stück zählt die Herde derzeit. Die Zucht ist noch im Aufbau; geplant ist, bis zu 150 Stück pro Jahr zu schlachten. Derzeit werden Speck, Schinken und Grillfleisch vor allem nach Österreich geliefert. Der Wein ist das zweite Standbein von Maximilian Pongratz. Derzeit werden fünf Hektar bewirtschaftet und fünf Sorten produziert; das Flaggschiff ist der Sauvignon Blanc; Ziel sei eine Anbaufläche von 15 Hektar und eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Winzern, betont Maximilian Pongratz

"Wir überlegen auch eine Gemeinschaft der Winzer Nordkroatiens zu gründen, die Qualitätswein produzieren. Wir arbeiten mit einem Önologen zusammen, der da als treibende Kraft mit uns fungiert; und man muss sagen, dass unsere Nachbarn immer mehr zu dem Punkt kommen, dass man gemeinsam stark ist, und es allein nicht geht."

Vorbild ist bei Marketing und Qualität die Steiermark; insbesondere die Steirische Klassik. Wein produzierte die Familie in Kroatien bereits vor fast 150 Jahren. Doch die Güter und das Schloss Marusevec enteigneten die Kommunisten 1945. Da der damalige Eigentümer auch kroatischer Staatsbürger war, erhielt die Familie 2004 Schloss und Wälder zurück und kaufte Flächen zu. In der Folge wurde mit Hilfe Kroatiens und der EU begonnen, die Produktion aufzubauen, die für die Familie auch eine Rückkehr zu historischen Wurzeln aus der Zeit der Monarchie bedeutet.

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