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Kroatien und Tourismus

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Kroatien zählt zu den liebsten Urlaubsländern der Österreicher. Im Vorjahr verzeichnete das Land an der Adria 1,4 Millionen Touristen aus Österreich, mit mehr als sieben Millionen Nächtigungen. Doch nun bedroht die Corona-Krise die Hauptsaison in Kroatien, und viele Österreicher mit Booten und Häusern fragen sich, ob sie im Sommer ihren Urlaub in Kroatien verbringen können. Die kroatische Regierung arbeitet jedenfalls an einer Strategie, wie Touristen vor allem mit dem Auto sicher anreisen können; mit Slowenien wird bereits über eine Öffnung der Grenze verhandelt, weil 100.000 Slowenen Häuser und Wohnungen in Kroatien haben. Gespräche soll es im Mai auch mit Österreich geben; bis spätestens Mitte Juni will Kroatien Klarheit haben, wer aus welchen Ländern wie nach Kroatien reisen darf:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Insert1: Damir Kresic, Leiter des Tourismusinstituts in Agram

Insert2: Wilfried Holleis, österreichischer Hotelier

Insert3: Wilfried Holleis, österreichischer Hotelier

Insert4: Wilfried Holleis, österreichischer Hotelier

Gesamtlänge: 3’37

Im Kampf gegen das Corona-Virus ist Kroatien sehr erfolgreich; die Zahl der Neuinfizierungen sank in den vergangenen Tagen unter zehn Personen pro Tag. Doch natürlich leidet auch der Städtetourismus etwa in Agram massiv unter den Schließungen der Grenzen und unter der Pandemie in Europa. Um Teile der Hauptsaison zu retten, verhandelt Kroatien mit Slowenien und mit den Ländern, aus denen die meisten Gäste kommen. Der nautische Tourismus ist ein Bereich, in dem Hygiene-Maßnahmen weitgehend problemlos umgesetzt werden können. Doch wie sieht es mit der Unterbringung von Touristen generell aus?

"Bei der Unterbringung werden vor allem jene Formen nachgefragt werden, in denen eine soziale Distanz sichergestellt werden kann. Das können Ferienhäuser sein, in die in Kroatien viel investiert wurde. Zweitens sind Campingplätze zu nennen, wo die sozial Distanz ebenfalls leichter zu wahren ist als in Hotels. Was die Hotels betrifft, so werden sie als letztes eine Normalisierung des Betriebes erleben; ich kann mir nicht vorstellen, dass man ein Hotel nur zu 50 Prozent belegt, damit die andere Hälfte jeweils desinfiziert werden kann.

Zur Schmerzgrenze bei den Auslastungen der Hotels sagt der Österreicher Wilfried Holleis, der zwei Hotels in Kroatien betreibt:

"Wenn wir 50 Prozent erreichen, dann wären wir eh schon zufrieden. Aber wenn es wirklich darunter liegt, 30, 40 Prozent, dann muss man sagen, dass hat keinen Sinn mehr."

Ein Hotel steht in Opatija, dem Abazzija der Habsburger Monarchie. Opatija ist bei Österreichern sehr beliebt, wie diese Archivaufnahmen zeigen; doch wie soll etwa das Essen unter den Bedingungen sozialer Distanz organisiert werden?

"Dann machen wir es eben so, wie es früher auf den Kreuzfahrtschiffen üblich war, dass man in zwei Sitzungen ist; die ersten um sechs, und die anderen um acht; dann kann man im Restaurant große Abstände einführen; ob wir alle Restaurants aufsperren, muss man noch sehen, aber ich glaube, da ließen sich schon Lösungen finden."

Klar ist, dass sich Urlauber anders verhalten werden müssen als vor der Corona-Krise:

"Dieser Tourismus nach COVID wird ganz anders sein; das beginnt bei der Anreise, beim Empfang, wo man dann informiert werden muss, bis zum Buffet: Natürlich wird man das entsprechend kommunizieren müssen in Form eines Büchleins oder eines Videos, das kann ich mir vorstellen, wie man sich zu verhalten hat; also es wird für alle Menschen eine Umstellung sein."

Wird eine Grenzöffnung noch bis Ende Mai vereinbart, könne der Vollbetrieb bereits mit erstem Juli starten, wobei das entscheidende Wort natürlich die Epidemiologen sprechen werden.

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