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Kroatien und der Corona Virus

Fernsehen
Mittag in Österreich
Berichte Kroatien

In Kroatien sind seit Mitternacht ebenfalls einschneidende Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus in Kraft getreten. Vom Friseurgeschäft über das Fitnesszentrum und Sportveranstaltungen bis hin zu allen nicht lebenswichtigen Geschäften wird in Kroatien dicht gemacht. Personen sollen einen entsprechenden Abstand zueinander halten, Museen sind geschlossen, Theater und Kinos ebenso. In Kroatien sind bisher 87 infizierte Personen registriert, getestet wurden aber nur knapp 1.200 Personen; zum Vergleich: in Slowenien, das nur halb so viele Einwohner hat, wurden bereits mehr als 8.000 Personen getestet; für Kroatien geht es im Kampf gegen das Corona-Virus auch um die Rettung der Tourismus-Saison; 16 Prozent der Wirtschaftsleistung entfallen auf den Fremdenverkehr, der durch die Krise in Asien und Italien aber auch in Österreich und Deutschland bereits massiv getroffen ist:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Insert1: Otmar Michaela, Falkensteiner-Gruppe

Insert2: Otmar Michaela, Falkensteiner-Gruppe

Gesamtlänge: 3’15

In der kroatischen Hauptstadt Agram waren bisher weit mehr Personen auf den Straßen zu sehen als in anderen Städten des ehemaligen Jugoslawien. Menschenleer war das Zentrum bisher nicht; wie Straßenbefragungen zeigten, war auch das Krisenbewusstsein nur zum Teil vorhanden:

0'45 - Frau - 0'55 Jelacic Pan Jelasic

"Ich habe keine Medikamente, war nur etwas verkühlt; ich kaufe, das was ich täglich brauche, Milch, Tee, etwas Obst, Fleisch, sonst nichts."

Fehlendes Bewusstsein zeigen auch Pensionisten, die ganz klar zur größten Risiko-Gruppe zählen:

003 - PENSIONIST zu Hause fad - 0'16 Pana

"Ich habe keine Angst, ich bin jeden Tag hier. Ich bin Pensionist; mir ist langweilig zu Hause, weil ich kein Freund vieler Fernsehprogramme bin; daher komme ich jeden Tag hierher. "

Auf die leichte Schulter nehmen das Virus aber offensichtlich doch nicht alle Kroaten; am Markt im Zentrum ist doch deutlich weniger Betrieb als an normalen Tagen. Immerhin greifen auch Markfrauen zu gewissen Schutzmaßnahmen, obwohl auch am Markt kaum Masken getragen werden:

Markt in Agram

00'7 - Marktfrau - 0'34

"Es gibt sehr wenige Käufer; aber ich verkaufe noch immer etwas, ich habe alte, gute Kunden. Ich fürchte mich nicht; ich trage Plastikhandschuhe, lege das Geld auf die Bank, den Honig gebe ich ebenfalls nicht in die Hand, somit ich denke, dass ich mich nicht fürchten muss. Ich habe auch selbst keine Vorräte angelegt."

Gestern verkündete der Krisenstab rigorose Maßnahmen, die nun seit Mitternacht gelten; das öffentliche Leben wird auf ein Minimum zurückgefahren wie in Österreich; Schulen waren bereits geschlossen, doch nun werden auch alle Geschäfte geschlossen, die nicht lebenswichtig sind. Massiv getroffen hat die Krise bereits den Tourismus, der in den ersten zwei Monaten dieses Jahres noch deutliche Zuwächse zeigte; Gäste aus Asien blieben als erstes aus, gefolgt von Italien und Österreich, der Kongresstourismus brach völlig zusammen; das Ostergeschäft ist gelaufen, doch:

4’44 – Sommer – 5’10

"Da besteht sicher eine Chance, dass der Sommer noch zu retten ist; sollte sich die Krise in Kroatien, in Österreich und im Süden verzögern um vier oder sechs Wochen, dann gibt es schon erste Projektionen, wo der Höhepunkt erst in den Mai hineingeht, dann stellt sich die Frage, ob der Sommer zu retten ist oder nicht."

Hinzu kommt ein geographischer Vorteil der Region von Südosteuropa

(9'35) 9’53 - Auto - 10'09 (Facebook)

"Was Südosteuropa, Italien und Österreich betrifft, so werden wir heuer sicher eine Chance haben, wenn die Epidemie nicht zu sehr in den Sommer hineingeht, dass wir zu einer schnellen Belebung kommen,

„Denn wir leben in einem Autoreisegebiet; dort sind keine Flugzeugkapazitäten zu organisieren, sondern die Leute buchen ihren Urlaub, steigen ins Auto und sind dann unterwegs. Von daher hat dieser Raum größere Chancen sich wieder schneller zu erholen."

Wann und wie rasch sich diese Chance bieten wird, steht derzeit in den Sternen.

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