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Milanovic siegt in der Stichwahl

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Berichte Kroatien

In Kroatien hat der Sozialdemokrat Zoran Milanovic gestern die Stichwahl um das Präsidentenamt klar gewonnen. Sein Vorsprung auf die bisher amtierende konservative Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic beträgt mehr als fünf Prozentpunkte. Aus Kroatien berichtet Christian Wehrschütz:

Zoran Milanovic erreichte 52,7 Prozent der Stimmen, Kolinda Grabar-Kitarovic 47,3 Prozent. In absoluten Zahlen beträgt der Unterschied 106.000 Stimmen; in Kroatien selbst liegt Milanovic noch klarer voran, weil die Amtsinhaberin bei den Auslandskroaten fast 40.000 Stimmen mehr gewann als ihr Gegenkandidat. Grabar-Kitarovic verdankt ihre Niederlage vor allem den massiven Flügelkämpfen in der konservativen Regierungspartei HDZ. Viele nationalistische Wähler sind mit der gemäßigten Politik von Ministerpräsident Andrej Plenkovic unzufrieden und blieben entweder zu Hause oder wählten ungültig. Fast 90.000 Stimmen waren ungültig. In der Wahlnacht versprach Grabar-Kitarovic eine gute Zusammenarbeit auf dem Weg zur Amtsübergabe. Milanovic betonte, ein Präsident aller Kroaten sein zu wollen und sagte:

"Ich weiß, dass es auch heute viele Bürger gibt, die nicht wollten, dass ich Präsident werden. Damit müssen wir leben und weiterleben; denn wir sind zu wenige, nicht ausreichend erfolgreich und wachsen wirtschaftlich nicht stark genug, um uns auf diese Art zu teilen."

Die Wahlbeteiligung lag bei 55 Prozent und war damit etwas höher als im ersten Wahlgang.

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