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Milanovic führt vor der Stichwahl

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Berichte Kroatien

In Kroatien wird die Frage, wer Staatspräsident wird, in einer Stichwahl in zwei Wochen entschieden. Nach dem ersten gestrigen Wahlgang führt aber der sozialdemokratische Herausforderung Zoran Milanovic vor der Amtsinhaberin Kolinda Grabar-Kitarovic; insgesamt stellten sich gestern 11 Kandidaten zur Wahl; die Stichwahl findet am fünften Jänner statt; aus Kroatien berichtet Christian Wehrschütz:

Der frühere sozialdemokratische Regierungschef Zoran Milanovic erreichte etwas mehr als 29 Prozent der Stimmen; er liegt damit knapp drei Prozent vor Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic, die auf etwas mehr als 26 Prozent kam. Den dritten Platz belegte der bekannte Sänger Miroslav Skoro, der mehr als 24 Prozent erreichte. Skoro wählten viele Kroaten, die mit der regierenden konservativen Partei HDZ unzufrieden sind, die Kolinda Grabar-Kitarovic unterstütze. In der Wahlnacht bewertete sie ihr Ergebnis so:

"Das war eine Schlacht 10 gegen einen. Ich hatte auch einen starken Mitbewerber im eigenen politischen Spektrum im Unterschied zu Herrn Milanovic. Aber jetzt müssen wir alle zusammenstehen; auf gehen wir zum Sieg."

Kolinda Grabar-Kitarovic warb bereits in der Wahlnacht um Skoros Wähler, die eine wichtige Rolle in der Stichwahl spielen werden. Denn Skoro siegte in vielen Hochburgen der HDZ, doch auch Zoran Milanovic schnitt in vielen Städten klar besser ab als die amtierende Präsidentin. Milanovic blieb in der Wahlnacht seiner gemäßigten Linie treu und sagte:

"Wir gehen in die Stichwahl - aber wir ziehen nicht in den Krieg; die Kriege sind vorbei. Wir gehen in einen zivilisierten bürgerlichen Wettkampf, bei dem der Bessere gewinnen soll; ich glaube, dass ich das bin.“

Milanovics großer Nachteil besteht darin, dass er zur Überheblichkeit neigt aber auch darin, dass die HDZ eine viel bessere Mobilisierungskraft in Kroatien hat. Die Stichwahl findet am fünften Jänner statt. Mitentscheidend werden die TV-Duelle und die Wahlbeteiligung sein. Im ersten Wahlgang lag sie bei 50 Prozent, 3,9 Millionen Bürger waren wahlberechtigt.

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