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Kroatien und das WM Finale in Moskau

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Grande Nation oder kleines Kroatien heißt die Frage, die heute in Moskau beim Finale der Fußball-WM entschieden wird. Auch in Kroatien ist man sich bewusst, dass Frankreich Favorit ist; doch stolz ist die Bevölkerung bereits auf den ersten Einzug in ein WM-Finale in der Geschichte des kroatischen Fußballs; nach vielen Jahren großer wirtschaftlicher Schwierigkeiten und einer massiven Auswanderungswelle seit dem EU-Beitritt vor fünf Jahren haben die Erfolge der Nationalmannschaft in Russland nun große Euphorie in diesem kleinen Land am Balkan, ausgelöst:

Berichtsinsert. Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Antonio Bakovic, Sportjournalist beim TV-Sender N1

Insert2: Antonio Bakovic, Sportjournalist beim TV-Sender N1

Insert3: Marko Brkic, Regionalleiter für Super-Konzum

Gesamtlänge: 2’29

Am Ban-Jelasic-Platz im Zentrum von Agram steht die wichtigste Fan-Zone des Landes; doch auch an anderen Orten und in vielen Kaffees werden Kroaten ihrer Mannschaft die Dauen halten. Reißenden Absatz fanden Fan-Artikel - auch bei Personen aus aller Herren Länder, denn es herrscht Hochsaison in Kroatien, das sich durch die WM zusätzliche Impulse für den Tourismus erhofft. Luka Modric und andere Spieler warben schon vor ihren großen Erfolgen in Russland für Kroatien. Gering sind die Besucherzahlen bei Spielen der ersten Liga; über den Bau eines modernen Stadions für die Nationalmannschaft wird erst jetzt wieder debattiert. Wie ist es möglich, dass dann ein kleines Land derart gute Spieler hervorbringt:  

„Eine logische Antwort gibt es nicht. Kroatien hat keine gut entwickelte Nachwuchspflege und auch die Infrastruktur ist katastrophal. Offensichtlich ist die gesamte Region eine Basis für Talente, die mit ihrem persönlichen Willen zu diesem Erfolg kommen. Das gilt nicht nur für den Fußball. Der Sport ist natürlich ein Mittel, unter großen persönlichen Anstrengungen aus einer schlechten wirtschaftlichen Lage herauszukommen.“

Und welche Rolle spielt der doch recht neue Nationaltrainer Zlatko Dalic?

„Der Trainer spielte die Schlüsselrolle; Kroatien schaffte die Qualifikation erst in der Playoff-Runde; vor diesen entscheidenden Spielen übernahm Zlatko Dalic das Team; er überzeugte die Spieler von ihrem Können und davon, dass es nun Zeit sei, ihre Leistungen in den Klubs auch in der Nationalmannschaft zu zeigen.“

In den Medien dominiert Fußball seit dem Einzug ins Finale über alle Maßen. Aber auch die Journalisten sind sich bewusst, dass Frankreich Favorit ist, trotzdem sei ein Sieg Kroatiens möglich. Bereits gesiegt haben die Handelsketten, die starke Zuwächse beim Verkauf von Bier und Knappergebäck verzeichnen. Auch dieses Geschäft hat heute seit 16 Uhr geschlossen, damit das Finale alle Mitarbeiter sehen können;

„Unsere Mitarbeiter haben heute von uns Croissants zum Frühstück geschenkt bekommen, sinnbildlich dafür, dass wir die Französen bereits zum Frühstück verspeisen.“

Ob das auch am Spielfeld gelingt und der kroatische Traum, von dem eine Zeitung schrieb, mit dem Weltmeistertitel endet, wird man in knapp drei Stunden wissen.

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