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Kroatien leidet unter massiver Abwanderung

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Berichte Kroatien

Fast fünf Jahre ist Kroatien nun Mitglied der EU; die Exporte in andere EU-Staaten haben spürbar zugenommen, gleiches gilt aber auch für die Abwanderung; Experten schätzen, dass seit dem Jahre 2014 mehr als 100.000 Bürger ausgewandert sind; Grund dafür sind nicht nur höhere Löhne im Ausland, sondern die politische Instabilität; seit dem EU-Beitritt vor fünf Jahren amtiert in Kroatien bereits die dritte Regierung; das wirkte sich negativ auch auf die Nutzung von EU-Förderungen aus:  

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Nikola Arbutina , Bürgermeister Dvor,

Insert2: Zdeslav Santic, Kroatischer Wirtschaftsexperte

Gesamtlänge: 1’25

Dvor liegt 100 Kilometer südlich von Agram im Grenzgebiet zu Bosnien. 2011 zählte Dvor 5600 Einwohner. Nach dem EU-Beitritt setzte dann 2014 eine Auswanderungswelle ein; mehr als 1000 Bürger verließen Dvor; durch EU-Projekte versucht die Gemeinde die Infrastruktur zu verbessern; insgesamt zählt Kroatien derzeit zu den Schlusslichtern, was die Nutzung von Förderungen betriff:

"Das Problem liegt in den schwierigen und langen Verfahren. Wir haben Förderungen für die Erneuerung der Straßen, der Wasserleitung und des Kindergartens bekommen. Doch erst jetzt sind wir bei der Ausschreibung und erst im Herbst werden die Arbeiten beginnen.“

Nur spärlich genutzt wird der Waldreichtum; nur zwei derartige Betriebe gibt es, die zusammen etwa 50 Mitarbeiter zählen. Für sie ist die Abwanderung noch kein Problem, für die gesamte kroatische Wirtschaft aber schon:

"Heute ist der Arbeitskräftemangel fast in allen Wirtschaftszweigen sichtbar. Allfällige größere ausländische Investitionen wären in Kroatien heute nur sehr schwer umsetzbar, weil Arbeitskräfte fehlen.“

Kroatien hat durchaus auch Hochtechnologie-Betriebe, die am Weltmarkt führend sind. Doch es sind zu wenige; und auch durch die sich abzeichnende bessere Nutzung von EU-Mitteln wird die Auswanderung nur schwer zu stoppen sein.

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