× Logo Mobil

Kroatisches Parlament beschließt Lex Agrokor

Fernsehen
ZiB1
Berichte Kroatien
In Kroatien erschüttert die Krise des Nahrungsmittelkonzerns Agrokor Wirtschaft und Politik. Der mit Abstand größte Konzern des Landes hat etwa sechs Milliarden Euro Schulden, mehr als drei Milliarden bei Banken. Zu den Gläubigern zählen auch zwei Banken aus Österreich, Hauptkreditgeber sind aber zwei russische Banken. Agrokor beschäftigt im ehemaligen Jugoslawien 60.000 Mitarbeiter; ein Krisenmanager und ein am Donnerstag in Kroatien beschlossenes Sondergesetz sollen nun den Konzern vor einem Konkurs retten; von ihm wären nicht nur Mitarbeiter, Banken sondern auch viele Zulieferbetriebe betroffen:



Berichtsinsert: Christian Wehrschütz



Insert1: Antiono Alvarez, Krisenmanager für Agrokor



Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad



Gesamtlänge: 1’23



Agrokor der wichtigste Nahrungsmittelkonzern im ehemaligen Jugoslawien. Dazu zählen Wurstfabriken, landwirtschaftliche Betriebe sowie Supermärkte in Serbien und Slowenien. Flaggschiff ist die Supermarktkette „Konzum“; von der Krise betroffen sind in Kroatien 30.000 Mitarbeiter sowie 100.000 Beschäftigte bei den Lieferanten; bei ihnen hat der Konzern zwei Milliarden Euro Schulden. Die sechs führenden Gläubiger-Banken haben einen weltweit tätigen Krisenmanager durchgesetzt, um Agrokor zu retten ist:



„Die Lage ist ziemlich ernst, eine Erfolgsgarantie gibt es nicht; das ist eine große Herausforderung.“



Ein kroatisches Sondergesetz sieht vor, dass Agrokor für 15 Monate vor einem Konkursverfahren geschützt ist. In dieser Zeit sollen der Konzern restrukturiert und eine Einigung mit den Gläubigern erzielt werden. Darauf hofft auch Serbien, wo Agrokor 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Rechtlich besser geschützt ist die Handelskette Mercator in Slowenien, die der Konzern vor drei Jahren übernommen hat.



Aufsager:

Entscheidend ist, dass bei Agrokor so viele Arbeitsplätze wie möglich gerettet werden und die Zulieferer nicht leer ausgehen; denn es gilt, die negativen Folgen der Krise für die schwachen Volkswirtschaften des Balkan zu begrenzen.
Facebook Facebook