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Kroatien und die Migrationswelle

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Berichte Kroatien
Kroatien war auch am Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Vorjahr praktisch nur Transitland. Das ist auch nach der offiziellen Schließung der Balkanroute so; doch nun steigt auch die Zahl jener Migranten, die von Österreich und Slowenien nach Kroatien abgeschoben wurden. Aus Österreich waren das binnen Jahresfrist 1.300 Personen, aus Slowenien seit Jahresbeginn 400. Viele werden wieder versuchen, illegal zurückzukehren, weil Kroatien nur mit wenigen Drittstaaten Rückübernahmeabkommen abgeschlossen hat.



Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien



Insert1: Farsan, 20-jähriger Asylwerber aus dem Iran



Insert2: Leal, Orthodoxe Christin aus Syrien



Insert3: Anita Dakic, Leiterin des Aufnahmezentrums Porin



Gesamtlänge: 1’31



600 Aufgriffe verzeichnete Slowenien heuer an der grünen Grenze zu Kroatien; die Hälfte davon allein im August und September. Kroatien und sein größtes Aufnahmelager Porin in Agram sind vorwiegend Zwischenstation. 520 der 600 Betten sind derzeit belegt; dazu zählen Personen, die Slowenien und Österreich abgeschoben haben. Die hier meisten stammen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Pakistan und Nordafrika. Aus Syrien stammt die orthodoxe Christin Leal; ihr Mann war koptischer Pastor in Ägypten. Leal ist Tattoo-Künstlerin; sie will in Kroatien bleiben:



„Kroatien ist schön in jeder Hinsicht; die Menschen sind nett; ich fühle mich bereits zu Hause, man gewöhnt sich.“



Kroatisch-Kurse sollen bei der Integration helfen. Unterrichtet wird in Kleingruppen; in dieser hier stammen die meisten Schüler aus dem Iran.



„Ich verstehe wenig, lerne aber erst seit zwei Monaten.“



Insgesamt herrscht aber keine große Nachfrage nach diesen Sprachkursen:



"Die Fluktuation ist sehr groß; es ist ein ständiges Kommen und Gehen, wobei die meisten nach West- und Nordeuropa wollen."



Längere Zeit bleiben vor allem Familien, doch 80 Prozent der Bewohner von Porin sind alleinstehende Männer. Die Versorgung ist gratis. Pro Kopf und Monat gibt es umgerechnet 13 Euro Taschengeld, während in anderen EU-Staaten die sozialen Rahmenbedingungen vielfach besser sind.







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