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Beteiligung fällt auf Niveau vor vier Jahren

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Berichte Kroatien
In Kroatien finden derzeit Parlamentswahlen statt. Um die Stimmen der 3,7 Millionen Wähler bewerben sich 166 Parteien und Listen. Die beiden Hauptgegner sind die Koalition der Mitte-Links-Regierung unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic und der nationalkonservative Oppositionsblock und HDZ-Vorsitzendem Tomislav Karamarko. Aus Kroatien berichtet Christian Wehrschütz:

In Kroatien verläuft die Parlamentswahl bisher ruhig; Beschwerden bei lokalen Wahlbeobachtern gab es allerdings wegen der Verletzung der Wahlschweigepflicht durch Plakate bei Stimmlokalen und durch SMS-Botschaften, die dazu aufriefen, eine bestimmte Partei zu wählen. Die Wahlbeteiligung war am Vormittag um fünf Prozentpunkte klar höher als vor vier Jahren; doch am Nachmittag ließ die Beteiligung nach: um 16 Uhr 30 lag sie bei etwas mehr als 46 Prozent, das entspricht in etwa dem Wert bei der Parlamentswahl im Jahre 2011. Allerdings gibt es auch heute beträchtliche Schwankungen in den zehn Wahlkreisen in Kroatien; sie reichen von 42 bis 52 Prozent. Welche Parteien davon profitieren werden, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Vergeben werden insgesamt 151 Sitze, davon 140 in zehn Wahlkreisen, weitere acht Mandate entfallen auf Vertreter der nationalen Minderheiten und drei Sitze wählen die Auslandskroaten, wobei die Beteiligung im Nachbarland Bosnien und Herzegowina traditionell am höchsten ist. Die beiden Hauptgegner, der Mitte-Links-Block und die nationalkonservative Opposition, führten einen klassischen Lagerwahlkampf; doch heute treten auch mehr Kleinparteien an, die Chancen haben, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, die für den Einzug ins Parlament gilt. Die Wahllokale schließen um 19 Uhr. Eine Nachwahlbefragung wird sofort danach veröffentlicht, ihre Aussagekraft bleibt abzuwarten.  

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