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Kroatien vor der Parlamentswahl

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Berichte Kroatien
In Kroatien wird morgen das Parlament gewählt. Die zwei Hauptgegner sind das Mitte-Links-Bündnis unter dem sozialdemokratischen Regierungschef Zoran Milanovic und der nationalkonservative Oppositionsblock und HDZ-Vorsitzendem Tomislav Karamarko. Umfragen sagen beiden Gruppen ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die relative Mehrheit voraus. Das Zünglein an der Waage durften daher die Kleinparteien werden. 166 Listen und Parteien kämpfen um die Stimmen der 3,7 Millionen Bürger. Für den Einzug ins Parlament gilt eine Fünf-Prozent-Sperrklausel. Keine Rolle spielten im Wahlkampf de facto Flüchtlinge und Migranten, weil Kroatien nur Transitland ist.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Zagreb

Gesamtlänge: 1’31

„Bis zum Sieg“ lautet der Refrain der Wahlkampfhymne des konservativen Oppositionsblocks unter Führung der HDZ: Bei der Schlusskundgebung in Agram beschwor Spitzenkandidat Tomislav Karamarko noch einmal die Bedeutung der Wahl:

„Das ist kein Kampf um irgendwelche Pfründe oder Parteiinteressen. Das ist ein Kampf um Kroatien.“

Karamarko und sein Gegner, der Sozialdemokrat Zoran Milanovic, führten einen Lagerwahlkampf mit vielen Untergriffen, auch im Internet und auf Plakaten: „Entweder Wachstum oder Einschnitte“ warnte Milanovic; bei einer Verschuldung von 90 Prozent der Wirtschaftsleistung eine zweifelhafte Alternative. Zu den brauchbaren sozialdemokratischen Wahlzuckerl zählten Putzschwämme; „Kroatien wächst“, steht auf der Verpackung; aber nur um ein Prozent, aber immerhin nach sechs Jahren Wirtschaftsrückgang. Doch eine Wendestimmung konnte der HDZ-Oppositionsblock nicht erzeugen, auch weil der Spitzenkandidat zu farblos war. Bleibt die Frage nach der Attraktivität der Klein- und Regionalparteien. Von ihnen könnte abhängen, wer Kroatien künftig regiert, sollten beide großen Blöcke morgen tatsächlich Kopf an Kopf liegen.

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