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Nachtzug an die Grüne Grenze

Fernsehen
ZiB1
Berichte Kroatien
Am Balkan wird nun versucht, bei der Flüchtlingskrise bessere zusammenzuarbeiten. Kroatien und Serben wollen Flüchtlinge künftig gemeinsam registrieren, außerdem sollen sie direkt von der Grenze mit dem Zug in ein Aufnahmelager nach Slavonski Brod gebracht werden, das Anfang November einsatzbereit sein soll. Dagegen funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Kroatien und Slowenien weiter nur schlecht. Bis Mittag kamen 5.600 Personen nach Slowenien, viele auch wieder über die Grüne Grenze:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem kroatisch-slowenischen Grenzgebiet

Insert1: Bastian Selhofer, Freiwilliger Helfer aus der Schweiz

Gesamtlänge:             1’30

Gegen ein Uhr früh kam heute die erste Kolonne, die ein Zug aus dem kroatisch-serbischen Grenzgebiet an die Grüne Grenze zwischen Kroatien und Slowenien bei Harmica gebracht hatte. Geleitet wurden sie von der kroatischen Polizei, geholfen haben den Menschen auf dem letzten Kilometer ausschließlich private, kleine Hilfsorganisationen; Rotes Kreuz oder UNHCR waren nicht zu sehen. Zur Stärkung vor den letzten Metern zur Grenze blieb nicht viel Zeit; abgesehen von Getränken, belegten Broten und Obst waren auch Schuhe und warme Kleidung besonders gefragt. Die körperliche und seelische Verfassung der Menschen ist sehr unterschiedlich:

„Da haben wir teils Leute, die sind sehr gut gelaunt, die sind gut bekleidet. Dann gibt es wieder Begegnungen, da sind die Leute sehr spärlich bekleidet, sind nicht in der psychischen Verfassung, apathische Kinder.“

Diese Familie aus Syrien will nach Wien oder Deutschland; wissen Sie, wie weit Österreich von Deutschland entfernt ist?

„Nicht wirklich; ich denke nahe. Österreich – dann Deutschland.“

Nach Slowenien ging es dann über diese Brücke über den kleinen Fluss Sutla. Diesen Weg haben bereits Tausende genommen, noch viele werden folgen. Heute Nachmittag saß auf der slowenischen Seite noch eine kleine Gruppe, die erst vor kurzem über die Brücke gekommen war. Ihr Abtransport hängt davon ab, wann die Auffanglager in Grenznähe wieder genügend Platz haben. Ein neues wird schon bald bezugsfertig sein.

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