× Logo Mobil

Kroatien hat keine Kapazitäten mehr

Radio
J18
Berichte Kroatien
Wegen des Flüchtlingsstroms hat Kroatien nur nach einem Tag bereits alle seine Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen erschöpft. Bis 12 Uhr kamen 7.300 über die grüne Grenze von Serbien nach Kroatien; um die Registrierung der Migranten besser abzuwickeln, werden sie nun nicht mehr gleich beim Grenzbahnhof in Tovarnik registriert, sondern zunächst verteilt. In Tovarnik sind die Bedingungen sehr schwierig, berichtet aus Tovarnik unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

Der Grenzbahnhof von Tovarnik ist die erste Station der Migranten, die über Feldwege von Serbien nach Kroatien kommen. Der kleine Bahnhof ist völlig überfüllt, bei mehr als 30 Grad Celsius war vor allem die Nachfrage nach Wasser besonders groß. Das kroatische Rote Kreuz hat seine Kapazitäten zur Versorgung erschöpft, und die Regierung um weitere Lebensmittel gebeten. Um den Ansturm zu bewältigen, werden jeweils 50 Personen in Bussen abtransportiert. Außerdem hat Kroatien weitere zwei Aufnahmezentren geöffnet. Vorbereitet waren zunächst 1.800 Plätze zur Aufnahme, jetzt sind schon drei Mal mehr Migranten gekommen. Daher sagte Kroatiens Innenminister Ranko Ostojic in Tovarnik:

“Ich habe heute dem UNHCR und der EU-Führung gesagt, dass auch die Nachbarstaaten, Serbien, Mazedonien und Griechenland, sich an die Regeln halten müssen. Wir sind nicht in der Lage, noch mehr Menschen aufzunehmen.“

Ostojic fordert auch, dass Griechenland seine Haltung gegenüber den Migranten ändert:

„Menschen kommen weiterhin; daher: Griechenland muss die Pipeline schließen. Wenn sie weiter geöffnet bleibt, ist das eine sehr schlechte Nachricht von ihrer Seite.“

Ob es dazu kommt ist fraglich; sicher ist, dass nun Kroatien der neue Brennpunkt ist, denn nach der Schließung der Grenzen durch Ungarn, kommen auch aus dem dortigen Grenzgebiet zu Serbien immer mehr Migranten nach Kroatien.

Facebook Facebook