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Klare Mehrheit gegen Homo-Ehe in Kroatien

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Berichte Kroatien
In Kroatien hat gestern bei einer Volksabstimmung eine klare Mehrheit gegen die Homo-Ehe gestimmt. Zwei Drittel der Teilnehmer am Referendum stimmten für die traditionelle Definition der Ehe. Das bedeutet, dass nun in die Verfassung die Bestimmung aufgenommen wird, wonach die Ehe als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau definiert wird. Aus Agram berichtet Christian Wehrschütz

Für die Definition der Ehe als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau stimmten 940.000 Bürger, dagegen waren 480.000. Insgesamt nahmen knapp 38 Prozent der fast 3,8 Millionen Stimmberechtigten am Referendum teil. Beim EU-Referendum vor zwei Jahren lag die Beteiligung bei knapp unter 50 Prozent; doch damals war die Zahl der Stimmberechtigten noch viel höher, weil die Wählerlisten noch sehr veraltet waren und außerdem warben alle Parteien für eine Teilnahme. Der Vergleich ist daher nur eingeschränkt aussagekräftig. Die gestrige Abstimmung war das erste Referendum, das in Kroatien eine Bürgerinitiative erzwungen hat. Die Initiative trägt den Namen „Im Namen der Familie“ Ihre Sprecherin, die Ärztin Zeljka Markic, zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden; Zeljka Markic: "Wir sind glücklich und allen dankbar, die abgestimmt und die Gelegenheit genützt haben, über ein Thema zu entscheiden, das ihnen wichtig war." Die Initiative fühlte sich während der Referendumskampagne von vielen Medien schlecht behandelt und untersagte gestern einigen TV-Stationen wie dem kroatischen Staatsfernsehen und einigen Zeitungen den Zugang zum Stab der Initiative. Praktisch alle TV-Sender boykottierten daher gestern die Bürgerinitiative. Massiv unterstützt wurde sie von der Katholischen Kirche. Ihre Geistlichen riefen gestern von der Kanzel ganz offen zur Abstimmung auf. Gegen das Referendum waren Menschenrechtsgruppen, Homosexuellen-Initiativen und die Mitte-Links-Regierung. Ministerpräsident Zoran Milanovic sprach wörtlich von einer sinnlosen Abstimmung. Die Regierung will Referenden erschweren und rasch einen Gesetzesentwurf über gleichgeschlechtliche Partnerschaften vorlegen, der homosexuellen Paaren mehr Rechte gewährt. Ausgeschlossen bleibt das Adoptionsrecht.

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