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Urteil gegen Ivo Sanader

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Berichte Kroatien
In der kroatischen Hauptstadt Agram fällt am Vormittag das Urteil erster Instanz gegen den früheren konservativen Ministerpräsidenten Ivo Sanader. Die Anklage wirft Sanader illegale Annahme von Provisionen unter anderen von der Hypo-Alpe-Adria vor. Aus Agram berichtet Christian Wehrschütz:

Die Anklage fordert für Ivo Sanader die Höchststrafe von 15 Jahren Haft. Sie sieht es als erwiesen an, dass Sanader 1994 als stellvertretender Außenminister eine Provision in Höhe von 480.000 Euro von der Hypo-Alpe-Adria angenommen hat, und zwar für einen Kredit, der zur Finanzierung kroatischer Botschaften diente. Außerdem soll Sanader dafür der Hypo eine Sonderstellung in seiner Amtszeit als Ministerpräsident gewährt haben. In diese Zeit fällt auch der zweite Fall. Für eine Provision von 10 Millionen Euro soll Sanader dem ungarischen Öl-Konzern MOL die Geschäftsführung beim kroatischen Ölkonzern INA verschafft haben, obwohl die MOL nicht Mehrheitseigentümer war. Belastet wurde Sanader im Prozess vor allem durch Zeugen. Einvernommen wurden auch zwei ehemalige Hypo-Manager. Sanader spricht von einem politischen Prozess. Er hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.

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