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135 Millionen Euro für neues Einkaufszentrum

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ÖÖ Journal
Berichte Kroatien
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb hat die oberösterreichische Gruppe um den Architekten Wolfgang Kaufmann heute ihr zweites Einkaufzentrum eröffnet. Es hat eine vermietbare Fläche von 50.000 Quadratmetern; investiert hat Hauptgeschäftsführer Kaufmann mit Unterstützung der Raiffeisenlandesbank OÖ 135 Millionen Euro. Dieses Projekt wurde in einer Zeit der tiefen Wirtschaftskrise in Kroatien umgesetzt, die auch einen anderen oberösterreichischen Betreiber eines Einkaufzentrums in Kroatien getroffen hat. Warum Wolfgang Kaufmann trotzdem zuversichtlich ist, berichtet aus Zagreb undser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Für einen Werktag beachtlich war der Ansturm der Kroaten heute auf das Einkaufszentrum City Center one East, das Wolfgang Kaufmann und der Agramer Bürgermeister Milan Bandic eröffneten. In Zeiten der Krise und bei einer Arbeitslosigkeit von mehr als 20 Prozent ist es selten, dass in Kroatien ein Investor 1.800 neue Arbeitsplätze schafft. Vor etwa sechs Jahren eröffnete Kaufmann in Agram das City Center one West, das gemeinsam mit dem Einkaufzentrum in Split 13 Millionen Besucher pro Jahr anlockt. Der Umsatz lag im Vorjahr bei insgesamt 280 Millionen Euro. Doch wird das neue Einkaufszentrum im Osten von Agram nicht dem Standort im Westen nun Kunden wegnehmen? Dazu sagt Wolfgang Kaufmann:

"Wir werden uns in gewissen Bereichen Konkurrenz machen, ganz klar, aber wir werden auch neues Publikum ansprechen, vom südöstlichen Bereich, und damit werden wir das abdecken. Der Markt in Agram ist mit der Eröffnung unseres Centers und der bereits bestehenden ziemlich geschlossen, das haben auch die Kollegen akzeptiert."

So sind zwei Großprojekte eingestellt, beziehungsweise verschoben worden. Die Krise in Kroatien haben auch die City-Center gespürt, bestätigt Wolfgang Kaufmann:

"Es hat sich ausgewirkt, es war teilweise ganz kurz dramatisch, dramatisch ist 20 Prozent, wir haben das aber überraschenderweise alles aufgeholt. Wir haben im heurigen Jahr und im letzten Jahr im Vergleich einen Zuwachs an Besuchern und einen Umsatzzuwachs."

Wenn Konzept und Standort gut seien, können man eben auch der Krise trotzen, betont Kaufmann. Mehr Besucher aber einen Umsatzrückgang verzeichnete im Vorjahr das Einkaufszentrum Westgate, vor den Toren von Agram. Ebenfalls vor allem von von Oberösterreichern betrieben, hat Westgate hat zusätzlich mit unklaren Eigentumsverhältnissen zu kämpfen, die die Ansiedlung von Fachmärkten in der Umgebung bisher verhinderten. Diese Probleme sollen bis Jahresende überwunden sein.

Außerdem setzt Westgate auf den kroatischen EU-Beitritt im Sommer nächsten Jahres, weil man sich auch Kunden aus dem benachbarten Slowenien erhofft. Die werden aber nur kommen, wenn der Preis stimmt und neue Fachmärkte bestehen. Bisher wurden in Westgate 270 Millionen Euro investiert, eine Summe die zeigt wie wichtig ein Erfolg ist, obwohl in Kroatien ein Anstieg der Kaufkraft in den kommenden Jahren kaum zu erwarten sein wird.

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