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Schneechaos in Kroatien und Serbien

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In Kroatien und Serbien versuchen massive Schneefälle und eisige Kälte nach wie vor große Probleme. Straßen sind nur schwer passierbar, teilweise sind sogar Autobahnen wegen Sturmböhen gesperrt und Dörfer noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Beeinträchtigt wird auch der Unterricht an Schulen und Universitäten. Aus Kroatien berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

In Kroatien hat die eisige Kälte bisher drei Menschenleben gefordert. Erfroren sind drei Personen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren. Von der Außenwelt abgeschnitten sind noch immer mehr als 100 Dörfer. Teilweise gibt es auch Engpässe bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten, weil für LKW noch immer Fahrverbote bestehen. So ist die Autobahn von Agram nach Rijeka und Split für LKW mit Anhängern wegen der Stürme überhaupt gesperrt und auch für PKW nur abschnittweise passierbar. Tief verschneit ist auch die dalmatinische Hafenstadt Split. Das Krankenhaus von Split verzeichnete in den vergangen Tagen mehr als 300 Fälle von Patienten mit Brüchen und es gibt bereits zu wenige Operationssäle für die Behandlung der Verletzten. Soldaten und Feuerwehren sind bei der Schneeräumung im Großeinsatz. Verschneit sind nicht nur Nebenstraßen, sondern auch die Autobahn von Agram nach Belgrad, die im Grenzgebiet nur schlecht geräumt ist. In Serbien sind mehrere Tausend Soldaten im Großeinsatz. Verteidigungsminister Dragan Sutanovac verlangte von der Bevölkerung, sie solle ihrer Verpflichtung nachkommen, und den Schnee vor ihren Häusern und Geschäften räumen, statt die Regierung wegen des Schneechaos zu kritisieren. In der Stadt Novi Sad beteiligten sich einige Hundert Jugendliche, vor allem Studenten und Mittelschüler, aber auch Arbeitslose an der Räumung. Kritisch ist die Lage vor allem in Südserbien. In der Stadt Vranje sind zwischen 500 und 800 Haushalte ohne Strom, neun Menschen sind in Serbien bereits erfroren. Durch das Eis behindert wird der Schiffsverkehr; Der Donau-Theiss-Kanal ist überhaupt gesperrt. Selbst wenn Eis und Schnee überwunden sein werden, könnten dann im Frühling massive Überschwemmungen drohen, sollte eine rasche Erwärmung einsetzen, warnte bereits die serbische Wasserschutzbehörde.

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