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Faymann bei Kosor über Wirtschaft und EU

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J 18
Berichte Kroatien
Bundeskanzler Werner Faymann war heute zu einem Arbeitsbesuch in Kroatien. Bei dem Gespräch mit Ministerpräsidentin Jadranka Kosor in Agram wurde der Stand der Beitrittsverhandlungen ebenso erörtert wie Probleme österreichischer Firmen in Kroatien. Kroatien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, der bilaterale Außenhandel ist um mehr als 20 Prozent eingebrochen; trotzdem ist Österreich mit mehr als sechs Milliarden Euro unangefochten größer Investor in Kroatien. Aus Agram berichtet über den Faymann-Besuch unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

Als die letzten 500 Meter eines Marathons sieht Ministerpräsidentin Jadranka Kosor die Endphase der EU-Beitrittsverhandlungen. Dabei muss Kroatien nun auch seine defizitären, hochsubventionierten Schiffswerften umstrukturieren. Betroffen sind 12.000 Arbeitsplätze. Für eine Werft interessiert sich auch eine österreichische Firma. Dazu sagt Bundeskanzler Werner Faymann nach seinem Gespräch mit Jadranka Kosor:

"Ich mische mich in Ausschreibungen nie ein, weder im eigenen Land und schon gar nicht über der Grenze. Die Frau Premierministerin hat selbst erwähnt, dass ein österreichischer Investor hier mit angeboten hat."

Sehr wohl ein Thema waren Klagen österreichischer Firmen über Bürokratie und lange Verfahrensdauern bei Gerichten. Werner Faymann:

"Ich habe ihr die Sorge vieler österreichischer Unternehmer in dem Zusammenhang gesagt, diese Stärkung der Rechtssicherheit, habe aber den Eindruck gehabt, dass sie das voll kennt, und dass sie sowohl bei der Organisation der Gerichte als auch bei den nötigen gesetzlichen Bestimmungen hier intensiv daran arbeitet."

Kein Thema soll die Hypo-Alpe Adria-Bank gewesen sein, deren Tochter die fünftgrößte Bank in Kroatien ist. Warum nicht, begründet Faymann so:

"Wir halten hier auf Ebene der Botschafter und auf Ebene der Mitarbeiter enge Kontakte, sodass Kroatien immer informiert ist, welche Maßnahmen wir setzen, dort wo es zu Umstrukturierungen kommt, hier herrscht ein guter Informationsstand, daher ist es nicht extra auf der Tagesordnung gestanden."

Die Hypo-Leasing hat jedenfalls Probleme in Kroatien. Das betrifft den Bau der Marina in Novi Grad. Der Betreiber bezahlt schon lange keine Raten mehr, trotzdem ist es der Hypo bisher nicht gelungen, die verpfändete Konzession für die Marina zu übernehmen.

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