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Präsidentenwahl in Kroatien

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Berichte Kroatien
In Kroatien wird heute der Präsident neue gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Stipe Mesic darf nach seinem zweiten Mandat nicht mehr antreten. Um seine Nachfolge bewerben sich 12 Kandidaten. Klarer Favorit ist der oppositionelle Sozialdemokrat Jov Josipovic, doch eine absolute Mehrheit im ersten Wahlgang ist auch für ihn nicht in Sicht. Zittern um den Einzug in die Stichwahl am 10 Jänner muss dagegen der Kandidat der regierenden konservativen Partei HDZ. Christian Wehrschütz berichtet:

Umfragen sagen dem Sozialdemokraten Ivo Josipovic für heute 30 Prozent der Stimmen voraus. Damit sollte Josipovic klar vor allen anderen 11 Bewerbern liegen, doch für die Wahl zum Präsidenten im ersten Durchgang ist die absolute Mehrheit erforderlich. Um den Einzug um die somit sichere Stichwahl kämpfen vier Kandidaten. Zu ihnen zählt Milan Bandic, der Agramer Bürgermeister und abtrünnige Sozialdemokrat. Bandic wirbt auch um konservative Stimmen und bedroht damit die Wählerbasis von Adrija Hebrang, den Kandidaten der Regierungspartei HDZ. Seine Wählerbasis wird zusätzlich durch weitere zwei ehemalige HDZ-Minister bedroht, die heute als unabhängige Kandidaten antreten. Alle übrigen Bewerber sind mehr oder weniger nur Zählkandidaten. Zentrale Themen des Wahlkampfes waren die Wirtschaftskrise und die Korruption. Den Kampf gegen Kriminalität und Korruption versprachen unisono alle Bewerber, obwohl der Präsident vorwiegend protokollarische Funktion hat. Wahlberechtigt sind etwa 400.000 Auslandskroaten und etwas mehr als vier Millionen Wähler in Kroatien. Doch nach der Volkszählung von 2001 gibt es nur 3,5 Millionen kroatische Bürger die älter als 18 Jahre und damit wahlberechtigt sind. Auch das ist ein Indiz dafür, wie mangelhaft geordnet der kroatische Staat ist. Die Wahllokale schließen um 19 Uhr, Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.

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