Ministerpräsident Ivo Sanader in Kroatien zurück getreten
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Ivo Sanader nannte in Agram ausschließlich persönliche Gründe für seinen Rücktritt als Ministerpräsident; welche persönlichen Gründe dies seien, wollte Sanader nicht sagen. Klar war der prominenteste kroatische Politiker nur, wenn es darum ging, mögliche Gründe auszuschließen. Er sei weder krank noch werde er ein Amt in einer europäischen Institution annehmen, obwohl es derartige Angebote gegeben habe, sagte Sanader. Außerdem schloss er aus, für das Amt des kroatischen Staatspräsidenten zu kandidieren. Die Amtszeit von Stipe Mesic läuft mit Jahresende aus, die Neuwahl soll im November oder im Jänner stattfinden. Nicht ausgeschlossen hat Sanader aber eine Rückkehr in die Politik zu einem späteren Zeitpunkt. Daher sollte die Möglichkeit einer Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten doch nicht völlig ausgeschlossen werden. Einerseits hat seine konservative Partei HDZ keinen anderen geeigneten Kandidaten; außerdem erfolgt Sanaders Rücktritt zu einem Zeitpunkt wo er noch als jener Politiker abtreten kann, der Kroatien in die NATO geführt hat. Der Rest seiner Bilanz sieht dagegen weit düstererer aus: die Beitrittsverhandlungen mit der EU sind durch den Grenzstreit mit Slowenien blockiert, und wirtschaftlich spürt Kroatien die Krise massiv. Die Wirtschaftsleistung brach im ersten Quartal um mehr als sechs Prozent ein, und das Budget wird nicht zu halten sein. Wie die Tourismussaison wird ist unklar; klar ist jedoch, dass Kroatien nun seinen einzigen Politiker jedenfalls vorläufig verliert, der international Ansehen genossen hat.