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Treffen Sanader und Pahor ohne Annäherung

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J18
Berichte Kroatien
Die Fronten im Grenzstreit zwischen Slowenien und Kroatien bleiben weiter verhärtet. Nichts geändert hat daran heute auch das erste Treffen zwischen dem slowenischen Ministerpräsidenten Borut Pahor und dem kroatischen Regierungschef Ivo Sanader in einem Schloss im Grenzgebiet beider Länder. Der Weg Kroatiens Richtung NATO und EU ist damit weiter mit einem Fragezeichen versehen. Aus Slowenien berichtet Cristian Wehrschütz

Etwas mehr als eine Stunde sprachen heute im Schloss Mokritz unmittelbar an der Grenze zu Kroatien die Ministerpräsidenten Borut Pahor und Ivo Sanader miteinander. Die kurzen Stellungnahmen danach zeigten klar, wie weit der Weg zum Kompromiss noch ist. Borut Pahor verwies auf die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament und machte klar, dass Slowenien dem Beitritt Kroatiens zur EU ohne Lösung des Grenzstreits nicht zustimmen werde. Die Aufnahme in die NATO Anfang April, hänge davon ab, ob es in Slowenien zu einem Referendum komme oder nicht, sagte Pahor. Die dazu nötigen 40.000 Unterschriften werden derzeit von einer Splitterpartei gesammelt. Sie hat dazu bis Ende März Zeit. Diese Gruppe will den NATO-Beitritt Kroatiens verhindern, den das Parlament in Laibach bereits ratifiziert hat. Borut Pahor begrüßte die Initiative der EU, internationale Vermittler im Grenzstreit einzusetzen. Dagegen will Sanader Vermittler erst akzeptieren, wenn bilaterale Verhandlungen über einen gemeinsamen Gang zu einem internationalen Schiedsgericht nichts brächten. Eine entsprechende Kommission haben beide Länder schon vor etwa zwei Jahren gebildet, und diese Kommission solle zunächst eine Lösung suchen, sagte Sanader. An den klaren Fronten hat sich heute also nichts geändert, doch immerhin soll nun wieder verhandelt werden.

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