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Noch kein klarer Sieger bei Parlamentswahl in Kroatien

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Berichte Kroatien
In Kroatien erheben nach der gestrigen Parlamentswahl die konservative Regierungspartei HDZ und die oppositionellen Sozialdemokraten gleichermaßen den Führungsanspruch. Nach derzeit vorliegenden Ergebnissen könnten HDZ und SDP in der Lage seine eine Mehrheit im Parlament zu bilden. Dieses Parlament dürfte etwa 155 Abgeordnete zählen. Es setzt sich auch 148 Mandaten zusammen, die in Kroatien vergeben werden; hinzu kommen noch die Mandate, die auf die Stimmen der Auslandskroaten entfallen. Ihre Teilnahme war vor allen in der bosnischen Herzegowina groß, so dass etwa 7 Abgeordnete auf diese Stimmen entfallen. Über das Wahlergebnisse und die mögliche Regierungsbildung berichtet aus Kroatien Christian Wehrschütz:

Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission büßte die regierende HDZ sieben Sitze ein und hält nun bei 59 Mandaten in Kroatien. Die SDP gewann 23 Mandate hinzu und liegt nun bei 57 Sitzen. Doch noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt, ein bis zwei Mandate könnten noch wandern, so dass HDZ und SDP bei den Mandaten, die in Kroatien vergeben werden, praktisch gleich stark sein könnten. Beide Parteien erheben daher den Führungsanspruch. Dabei kann die HDZ noch mit sechs bis sieben Sitzen rechnen, die auf die Stimmen der Auslandskroaten entfallen. Die SDP hat in deren Wahlkreis nicht kandidiert, weil sie das Wahlrecht der Auslandskroaten ablehnt. Die Fünf-Prozent-Hürde übersprangen noch weitere sechs Parteien, die zwischen einem und sieben Mandate erreichten. Sie werden nun gemeinsam mit den acht Abgeordneten der nationalen Minderheiten das Zünglein an der Waage bilden. Je knapper der Unterschied zwischen SDP und HDZ schließlich ausfallen wird, desto höher wird der Preis sein, den die Kleinparteien für ihre Unterstützung verlangen werden. Die Koalitionsverhandlungen dürften somit lange dauern. Auch Staatspräsident Stipe Mesic wird seine Rolle voll ausspielen, die ihm nach der Verfassung nun zufällt. Mesic kündigte bereits an, er werde der Partei den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen, die ihm eine Koalition vorlegen könne, die über mindestens 77 Abgeordnete im neuen Parlament verfüge. Das Feilschen um die Macht ist somit in Kroatien eröffnet, bis der Sieger feststeht, könnten einige Wochen vergehen,

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