× Logo Mobil

Kopf an Kopf-Rennen vor Parlamentswahl in Kroatien

Radio
FJ7
Berichte Kroatien
In Kroatien steht bei der Parlamentswahl am Sonntag ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der regierenden HDZ und den oppositionellen Sozialdemokraten bevor. Nach Umfragen können beide Parteien mit je eine Drittel der Stimmen rechnen. Wahlberechtigt sind 4 Millionen Bürger in Kroatien und etwa 400.000 Auslandskroaten. In den 10 Wahlkreisen in Kroatien werden insgesamt 140 Mandate vergeben; hinzu kommen acht Mandate für die nationalen Minderheiten und bis zu 10 Sitze, die auf die Stimmen der Auslandskroaten entfallen. Über den Zweikampf in Kroatien berichet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

Nach Umfragen können die regierende HDZ und die Sozialdemokraten mit je um die 33 Prozent an Stimmen rechnen. Das bedeutet, dass die HDZ gegenüber den Wahlen vor vier Jahren gleich bliebe, während die SDP ein Drittel mehr an Stimmen gewonnen hätte. Umfragen sehen einen leichten Vorspring für die SDP; er liegt jedoch innerhalb der statistischen Schwankungsbreite. Wird er am Wahltag Realität, könnte die SDP in Kroatien etwa vier Mandate mehr haben als die HDZ. Das hängt auch von den Kleinparteien ab. Für jeden der 10 Wahlkreise gilt eine Fünf-Prozent-Hürde, an der einige Kleinparteien liegen. Scheitern sie daran, nützt das eher der SDP. Sie kandidiert jedoch nicht in dem Wahlkreis, in dem die Mandate für die Auslandskroaten vergeben werden, weil die SDP das Wahlrecht für die Auslandskroaten abschaffen will. Diese Stimmen sind somit eine sichere Bank für die HDZ; je nach Wahlbeteiligung in Kroatien und im Ausland könnten das vier bis fünf Mandate bedeuten. Unter dem Strich könnte die HDZ somit auch einen Vorsprung von ein bis zwei Sitzen haben. Das muss jedoch nicht für die Regierungsbildung reichen. Denn die Kleinparteien und die Abgeordneten der Minderheiten tendieren eher zur SDP. Damit könnte auch Staatspräsident Stipe Mesic eine Schlüsselrolle zufallen. Den Auftrag zur Regierungsbildung könnte er auch der SDP erteilen, wenn sie eine stabile Koalition bilden kann.

Facebook Facebook