× Logo Mobil

Kostunica zum ersten offiziellen Besuch in Agram

Radio
J18
Berichte Kroatien
Serbien und Kroatien haben einen wichtigen Schritt zur weiteren Entspannung und zum Ausbau der bilateralen Beziehungen getan. So ist der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica heute in Zagreb mit dem Regierungschef Ivo Sanader zusammengetroffen. Es ist dies der erste Besuch eines serbischen Regierungschefin Zagreb seit der Normalisierung der bilateralen Beziehung vor neun Jahren. Iv Sanader hat Serbien bereits im November des Vorjahres besucht. Über das Treffen in Zagreb berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Wie intensiv sich die serbisch-kroatischen Beziehungen entwickeln, zeigt der Umstand, dass bereits 80 Firmen aus Kroatien in Serbien aktiv sind und jüngst in Belgrad ein kroatischer Wirtschaftklub gegründet wurde. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern nimmt ebenfalls deutlich zu. Diesen positiven Trend spiegeln auch die bilateralen Abkommen wider, die während des Besuchs von Vojislav Kostunica in Zagreb unterzeichnet wurden. Dazu zählen ein Vertrag über die gemeinsame Rekonstruktion einer Eisenbahnbrücke, ein Verkehrsabkommen und ein Vertrag über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit.

Kostunica und Kroatiens Ministerpräsident Ivo Sanader betonten denn auch den Willen zu gemeinsamen Zusammenarbeit und die Bedeutung guter bilateraler Beziehungen für den gesamten Balkan. Trotzdem bleiben beiden Staaten auch noch schweirige Fragen zu lösen. So ist die gemeinsame Grenze noch nicht vollständig festgelegt. Darunter leidet auch die Donau-Schifffahrt, weil sich für die Wartung der Schifffahrtsrinne niemand wirklich zuständig fühlt. Zu lösen gilt es aber auch Probleme aus der Kriegszeit. 2.800 Serben und 1.100 Kroaten werden noch immer vermisst. 100.000 serbische Flüchtlinge aus Kroatien leben noch immer in Serbien. Sanader sagte, Kroatien wolle dieses Problem kommendes Jahr lösen. Denn die Flüchtlingsrückkehr macht ebenso Fortschritte wie der Minderheitenschutz, zu dem sich beide Länder bereits im Vorjahr verpflichtet haben.

Facebook Facebook