Doch kein tödliches Vogelgrippevirus in Kroatien
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In Kroatien hat das Landwirtschaftsministerium dementiert, dass bei wilden Schwänen das tödliche Vogelgrippevirus H5N1 entdeckt worden ist. Das hat zuvor die Tageszeitung Vecernij List unter Berufung auf ein britisches Forschungslabor behauptet. Christian Wehrschütz berichtet:
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Zagreb liegen aus dem EU-Referenzlabor im britischen Weybridge noch gar keine Testergebnisse bevor. Daher könne bisher nicht gesagt werden, ob die wilden Schwäne tatsächlich an dem auch für Menschen tödlichen Virus H5N1 erkrankt seien. Diese Darstellung deckt sich auch mit Recherchen der kroatischen Tageszeitung 24 Sata. Demnach habe das Labor die Proben erst gestern früh erhalten und die Ergebnisse der Untersuchung würden frühestens am Montag vorliegen. Die Tageszeitung Vecernij List hatte dagegen unter Berufung auf das Institut behauptet, sechs der zwölf toten wilden Schwäne seien mit dem H5N1-Virus infiziert. Die EU hat trotzdem bereits ein Importverbot für kroatisches Geflügel verhängt. An dem H5N1-Virus sind in den vergangenen drei Jahren bereits mehr als 60 Menschen gestorben, die in unmittelbarem Kontakt mit infizierten Tieren waren. Nach bisherigen Erkenntnissen ist das Virus nicht vom Menschen auf den Menschen übertragbar. In Kroatien tauchte die Vogelgrippe zum ersten Mal am Freitag bei 12 wilden Schwänen auf, die während ihres Vogelzuges in der Nähe eines Fischteiches Rast gemacht haben. Die kroatischen Behörden haben die Stallhaltung von Geflügel in dieser Region angeordnet. Berichte der Tageszeitung Vecernij List, wonach auch eine weit reichende Quarantäne verhängt worden sei, haben Augenzeugen dementiert.